Landeshauptstadt: Kabelbetreiber RFT baut Netz aus
Brandenburger Unternehmen will unabhängiger werden und investiert in eigenes Potsdamer Glasfasernetz
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Der Kabelnetzbetreiber RFT aus Brandenburg (Havel) wird sein komplettes Kabelnetz in Potsdam erneuern. Bis Ende des Jahres sollen 5000 Wohnungen in den Gebieten Drewitz, Am Stern und in Babelsberg über neue Anschlüsse verfügen, die schnelleres Internet, eine bessere Fernsehqualität und ein Vielfaches an Programmen bieten. Am Ende des Netzausbaus könnten 18 000 Kunden in der Landeshauptstadt davon profitieren, sagte Maik Heile von RFT. Der Projektleiter für den Potsdamer Ausbau erklärte, bereits im September würden die ersten Haushalte ans neue Netz angeschlossen.
Für den Kabelbetreiber ist es auch eine Investition in die Zukunft. Hintergrund des Ausbaus ist ein mit der Firma Semmelhaack geschlossener Vertrag zum Betrieb des Kabelnetzes. Ende vergangenen Jahres haben die Immobiliengesellschaft und RFT ihre Zusammenarbeit über zwölf Jahre vereinbart, teilte RFT mit. Die Abkürzung steht für die aus DDR-Zeiten bekannte Firma Rund- und Fernsehtechnik. Sie wurde Ende 1994 mit 40 Mitarbeitern von der Treuhandgesellschaft an Klaus- Peter Tiemann verkauft und hat heute ihren Sitz unter Leitung von Tiemann in der Stadt Brandenburg.
Mit dem Verlegen der neuen Glasfaserkabel bis hin zum Empfänger macht sich das Unternehmen unabhängiger von Vorlieferanten. Künftig wird das Netz RFT selbst gehören, Kunden könnten alles aus einer Hand bekommen. RFT ist dabei einer von drei Anbietern in der Landeshauptstadt. Nach eigenen Angaben größter Betreiber ist Tele Columbus. Mehr als 60 000 Haushalte würden in Potsdam über Tele Columbus mit Kabelfernsehen versorgt, sagte Vertriebsleiter Jean-Pascal Roux im vergangenen Jahr. Dritter Anbieter im Kabelreigen ist Kabel Deutschland.
Aber auch die Deutsche Telekom hat in den letzten Jahren ihr Netz in Potsdam ausgebaut, um schnelleres Internet anbieten zu können. In 33 000 Potsdamer Haushalten in Babelsberg, der Innenstadt, Am Stern, Drewitz und im Kirchsteigfeld ist die schnelle VDSL-Technik seit einem Jahr verfügbar. Etwa drei Millionen Euro hat die Telekom in den Ausbau des bestehenden Netzes investiert.
Was RFT in Potsdam investiert, will das Unternehmen nicht sagen. Vorteil der neuen Kabeltechnik ist laut Maik Heile ihr unbegrenzter Einsatz. Fernsehen, Telefonie und Internet würden über ein Kabel abgewickelt. Wer keinen extra Telefonanschluss mehr möchte, kann künftig über das Fernsehkabelnetz telefonieren und im Internet surfen. Dazu müsse ein Vertrag geschlossen werden, der zusätzliche Leistungen und Kosten beinhaltet. Der günstigste Telefonanschluss kostet dann laut RFT 7,99 Euro. Wer dies nicht möchte, für den ändere sich nichts, so Heile. Die Bauarbeiten würden in geschlossener Bauweise funktionieren. Die Leitungen werden in Vortriebsweise in die Erde gebohrt und unter der Oberfläche verlegt. jab
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