
© Manfred Thomas
Potsdamer Kitas: Kampf gegen den Krankenstand
Betreuung nach dem gesetzlichen Schlüssel - das kann in Potsdamer Kitas schon mal schiefgehen, wenn Erzieher wegen Krankheit ausfallen. Was können die Einrichtungen tun, um personelle Engpässe zu überbrücken?
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Potsdam - „Farbenspiel“, so heißt die vierte Potsdamer Kindertagesstätte der Kinderwelt GmbH, die am Freitag in Bornstedt eröffnet wurde. Künftig sollen hier 120 Kinder betreut werden, nach dem gesetzlichen Betreuungsschlüssel. Dass dieser in der Praxis oft nicht eingehalten werden kann, zeigte vor zwei Wochen eine Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2011: Laut Gesetz soll bei Kindern unter drei Jahren ein Verhältnis von eins zu sechs gelten, laut der Studie müssen viele Potsdamer Erzieher jedoch durchschnittlich 7,2 Kinder betreuen.
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Kritisch wird die Lage, wenn Mitarbeiter wegen Krankheit ausfallen. Genau für solche Fälle hatte die Gemeinde Nuthetal kürzlich einen Helferpool aus Studenten und Rentnern geschaffen, aus denen die örtlichen Kitas kurzfristige Aushilfen rekrutieren können (PNN berichteten). Die Initiative war vom brandenburgischen Bildungsministerium begrüßt worden. Doch wie geht man in Potsdam mit Mitarbeiter-Engpässen in Kitas um? Eine Initiative wie in Nuthetal gibt es in der Landeshauptstadt nicht, schon allein deshalb, weil die Potsdamer Kitas anders als in Nuthetal alle in freier Trägerschaft sind. „Die Stadt Potsdam plant die Umsetzung eines solchen Modells nicht“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow auf Anfrage. Die Träger müssen also selber tätig werden.
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