zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Karstadt bleibt offen – trotz Insolvenz Langfristige Zukunft des Stadtpalais ungeklärt

Innenstadt – Potsdams Karstadt-Kaufhaus bleibt vorerst geöffnet. Trotz des Insolvenantrags des Mutterkonzerns Arcandor gestern gebe es zunächst keine Einschränkungen, gab die Karstadt-Unternehmenskommunikation bekannt.

Stand:

Innenstadt – Potsdams Karstadt-Kaufhaus bleibt vorerst geöffnet. Trotz des Insolvenantrags des Mutterkonzerns Arcandor gestern gebe es zunächst keine Einschränkungen, gab die Karstadt-Unternehmenskommunikation bekannt. Das gelte für alle Standorte. Ob Potsdams Kaufhaus, das seit 2005 wieder in der Brandenburger Straße seinen Sitz hat, auf lange Sicht bleibt, ist jedoch unklar.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) zeigte sich gestern enttäuscht über die Entwicklung. „Ich bin von den Arcandor- Eigentümern und den Vermietern enttäuscht, dass kein stärkeres Engagement bei der Sanierung gezeigt wurde.“ Aber auch der Bund hätte beim Gespräch am Montag zwischen Arcandor und Bürgermeistern betroffener Karstadt-Standorte andere Wege aufgezeigt.

Alle Karstadt-Beschäftigten wurden gestern über einen Mitarbeiterbrief über den gestellten Insolvenzantrag schriftlich informiert, darüber hinaus werden in den Kaufhäusern vor Ort Betriebsversammlungen durchgeführt. In Potsdam soll nach PNN-Informationen Stadtpalais-Geschäftsführer Harald Kirchfeld heute seine 105 Mitarbeiter über die aktuelle Situation informieren. Kirchfeld selbst darf sich aus Insolvenzrechtsgründen vorerst nicht öffentlich äußern.

Noch am Montag sagte Kirchfeld den PNN, die Zahl von zwei Millionen Besucher pro Jahr im Stadtpalais sei sehr zufriedenstellend. Zu den Überlebenschancen von Karstadt in Potsdam wollte er am Montag keine Aussage machen: „Klar ist, dass nach neuem Insolvenzrecht die Erhaltung rentabler Geschäftsteile im Vordergrund steht.“ Ob Potsdam rentabel sei, wollte Kirchfeld nicht sagen. „Wir hoffen, dass wir bestehen bleiben.“ Insgesamt sei die Umsatzentwicklung in Potsdam „hervorragend“, im Durchschnitt „besser als in den Berliner Häusern“, sagte Kirchfeld vor zwei Wochen.

Auf den einzelnen Mitarbeiter gerechnet, sei der Umsatz im Vergleich mit anderen Häusern überdurchschnittlich, erklärte Kirchfeld bei einem Treffen Potsdamer Innenstadthändler vor einigen Tagen. Allerdings sagen Kenner der Lage, dass der Potsdamer Standort beim Umsatz pro Quadratmeter Handelsfläche unter Plan liege. Das soll vor allem an dem haushohen Lichthof liegen, der zwar Aushängeschild des Stadtpalais ist, aber auch Handelsfläche in den Etagen raubt. Außerdem seien die historischen Treppenhäuser für heutige Warenhaus-Größen überdimensioniert. Kay Grimmer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })