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Altkanzler Helmut Kohl und Ex-US-Präsident George Bush weilten am Sonntag in der Villa Schöningen (Fotos o.) und ließen sich unter anderem mit den Handwerkern ablichten, die an der Sanierung beteiligt waren (F. u.l.). Nobelkarossen deuteten auf den Besuch (F. M.), zu dem auch die Frau von Bush, Barbara Bush, gekommen war (F. u.r.).

© D. Biskup/ Bild-Zeitung

Landeshauptstadt: Käsekuchen und Sonderführung

Altkanzler Kohl und Ex-US-Präsident George Bush waren am Sonntag auf Überraschungsvisite in der Villa Schöningen

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Berliner Vorstadt - Es war ein Einweihung der ganz besonderen Art: Am Sonntagnachmittag ist das Freiheits-Museum in der Villa Schöningen an der Glienicker Brücke „voreröffnet“ worden. Altbundeskanzler Helmut Kohl und Ex-US-Präsident George Bush senior kamen dazu überraschend nach Potsdam. Beide hatten sich am Samstagabend spontan entschlossen, von Berlin aus einen Abstecher nach Potsdam in die Villa Schöningen zu machen.

Matthias Döpfner, Vorstandschef der Springer-Verlags, hatte den beiden Staatenlenkern a.D. beim Abendessen nach der Feierstunde der Konrad-Adenauer-Stiftung zum 20. Jahrestag des Mauerfalls (Seite 5 dieser Ausgabe) von dem unter seiner Ägide eingerichteten Museum in Potsdam berichtet – und davon, dass am Sonntag in der Villa ein Dankesfest für die etwa 100 Handwerker veranstaltet werde, die die Villa saniert haben. „Da haben beide spontan gesagt, dass sie kommen wollen“, sagte Döpfner am Sonntag den PNN.

Die Familien Bush und Kohl bekamen dabei eine Sonderführung des Berliner Historikers und CDU-Politikers Christoph Stölzl. „Der Besuch war für uns eine große Ehre, ein echter Höhepunkt und auch eine Anerkennung für die Arbeit hier“, sagte Springer-Chef Döpfner, der in Potsdam lebt und die Villa Schöningen vor dem Abriss bewahrt hatte.

Gegen 14 Uhr hatte sich der Kohl-Bush-Trupp samt Sicherheitseskorte in Berlin in Bewegung gesetzt. Um 15 Uhr fuhr er in Potsdam vor. Und aus dem geplanten Kurzbesuch wurde ein längerer: Allein im Museum blieben Bush und Kohl rund zweieinhalb Stunden. Für den Altkanzler wurde sein Lieblingskuchen (Käsekuchen) aus der Königlischen Hofbäckerei im Krongut Bornstedt geholt. Und der Kanzler der Einheit ging zu den in einem Nebenraum wartenden Handwerkern, dankte ihnen („Sie haben hier etwas wirklich Sinnvolles geschaffen.“) und posierte für ein Gruppenbild. Bush habe sich besonders für die Austellungsbereiche über den Agentaustausch an der Glienicker Brücke interessiert, berichtete Döpfner. Barbara Bush habe sich hervorragend amüsiert und sich „extrem begeistert“ von der Exposition gezeigt.

Während Familie Bush gegen 17.30 Uhr Potsdam wieder über die Glienicker Brücke verlies, blieb Altkanzler Kohl: Er speiste noch im „Il Teatro“ in der Schiffbauergasse.Peter Tiede

Am Sonntag, dem 8. November, wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Freiheitsmuseum in der Villa Schöningen an der Glienicker Brücke eröffnen. Am 10. November veranstalten die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg ein Bürgerfest auf der Glienicker Brücke.

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