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Preisverdächtig. Alexander Pohl (l.) ist mit seinem HFF-Diplomfilm Trickster für den Animago-Award nominiert, der Berliner Thorsten Rauser (r.) für die Handy-Katze iKitty. Der Medienpreis wird in der kommenden Woche in Babelsberg verliehen.

© M. Thomas

Von Jana Haase: Katze zum Mitnehmen

Mit dem Medienpreis „Animago“ kommt ein Spitzentreffen der Animationsbranche nach Babelsberg

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Babelsberg - Er gilt als der wichtigste Animationspreis Europas: In der kommenden Woche wird der „Animago Award“ verliehen – nach zwölf Jahren in München, Stuttgart und zuletzt Karlsruhe erstmals in der Babelsberger Medienstadt. Dort organisiert der Veranstalter, das Branchenmagazin „Digital Production“, am Donnerstag und Freitag im fx.Center eine mit internationalen Experten besetzte Konferenz und die Preisverleihung. Dass eine der insgesamt elf gläsernen Preisfiguren danach in Babelsberg bleibt, ist gut möglich: Denn nominiert sind auch sechs Beiträge aus Brandenburg und Berlin, darunter der vom Studio Babelsberg koproduzierte Kinderfilm „Hexe Lilli - Der Drache und das magische Buch“. Das sagten gestern Animago-Projektleiter Matthias Lange und Petra Müller, die Geschäftsführerin des Medienboard Berlin Brandenburg, vor Journalisten.

Auf bisher rund 400 Teilnehmer stellen sich die Veranstalter der „Animago Award & Conference“ ein. Auf dem Programm stehen unter anderem Fachworkshops, etwa vom renommierten Pixar Animation Studio, bekannt für „Ratatouille“ oder aktuell „Up“, aber auch Präsentationen von vor Ort ansässigen Unternehmen wie „Exozet Effects“, erklärte Matthias Lange. Für den Preis, der in elf Kategorien vergeben wird, habe es rund 1000 Bewerbungen aus 40 Ländern gegeben. Ausgewählt wurden 55 Nominierte.

Potsdam ist unter anderem mit Alexander Pohl vertreten: Der 31-jährige Absolvent der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Babelsberg ist für seinen Diplomfilm „Trickster“, für den er bereits Preise in Melbourne, Peking oder New York erhielt, in der Kategorie „Beste Nachwuchsproduktion“ nominiert. Für die 15-minütige Groteske um zwei Clowns ließ Pohl sich von den Werken Samuel Becketts und Federico Fellinis inspirieren, wie er gestern sagte. In der Kategorie „Beste Filmproduktion“ geht die Studio-Babelsberg-Koproduktion „Hexe Lilli - Der Drache und das magische Buch“ an den Start und muss sich unter anderem gegen „Die Chroniken von Narnia“ behaupten.

Mit jährlich 200 000 Euro fördern das Medienboard Berlin-Brandenburg und das Brandenburgische Wirtschaftsministerium die Animago-Veranstaltung für zunächst drei Jahre, erklärte Petra Müller. Der Preis sei ein „wichtiger Zuwachs für den Film- und Medienstandort“, betonte sie: „Wir hoffen, dass der digitale Bereich damit einen noch stärkeren Fokus bekommt.“ Die digitale Branche habe in Babelsberg bereits „viel dazugewonnen“: So werde etwa die Postproduktion von in den Studios gedrehten internationalen Filmen zunehmend auch vor Ort abgewickelt. „Unser Ziel ist es, die digitalen Medien zum dritten Standbein des Medienstandortes Babelsberg zu entwickeln“, erklärte Knud Bach, Referatsleiter für Medienwirtschaft beim Wirtschaftsministerium.

Für Lacher sorgte bei der gestrigen Pressekonferenz das „iKitty“, eine Katze im Mobiltelefon, die als „Beste Mobil-Produktion“ nominiert ist und an das „Tamagotchi“-Fieber erinnerte: Die Katze kann per Berührung auf dem Display gestreichelt, gefüttert oder geärgert werden. Hinter der iPhone-Anwendung steht die Firma „the binary family“ des Berliners Thorsten Rauser.

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