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Landeshauptstadt: Kaum Platz für Studenten

Asta fordert vom Land Bau neuer Wohnheime

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Der Mangel an ausreichenden Wohnheimplätzen für Studenten spitzt sich zu. Nach der Vergabe der Plätze Anfang Oktober sind nun erstmals auch sämtliche Wohnheimplätze in Brandenburg(Havel) belegt. Das bestätigte auch das für Brandenburg (Havel) zuständige Studentenwerk Potsdam auf PNN-Anfrage. 295 Plätze bietet das Studentenwerk dort in zwei Wohnheimen an – bisher eine Ausweichvariante auch für Studenten der Potsdamer Hochschulen. Doch nun ist auch hier die Kapazitätsgrenze erreicht. „Wir sind zu 100 Prozent vermietet“, so Sprecherin Gudrun Wewetzer.

Kritik an den Zuständen kommt von der Studentenvertretung der Potsdamer Universität (Asta). Die Wohnraumversorgung für Studenten in Potsdam sei prekär. Das Land müsse endlich seine Aufgabe wahrnehmen und dem Studentenwerk die Finanzierung weiterer Wohnheimbauten in Potsdam ermöglichen, so der Asta. Zuletzt war sogar ein Wohnheim in Potsdam abgerissen worden: Ende vergangenen Jahres war in Babelsberg ein Wohnheim mit 44 Plätzen wegen Baufälligkeit geschliffen worden.

Etwa 100 bis 150 Wohnheimplätze hätte das Studentenwerk allein in Potsdam ohne Probleme zusätzlich vermieten können, schätzt Wewetzer. „Ein Neubau täte gut.“ Doch Neubauten wird es in nächster Zeit wohl nicht geben, die Landesregierung hatte die Mittel für die Studentenwerke im Doppelhaushalt für 2014/2015 um eine Million Euro gekürzt.

Für den Asta ist die Unterversorgung mittlerweile untragbar: „Hierdurch wird das Studieren in Potsdam nicht nur erschwert, es wird unmöglich, sodass sich junge Studierende einen anderen Studienort suchen müssen“, hieß es in einer Erklärung. Dies sieht das Studentenwerk selbst jedoch anders: „Uns ist nicht bekannt, dass jemand sein Studium nicht angetreten hat, weil er hier keinen Platz bekommen hat“, so die Sprecherin.

Wie angespannt die Situation sei, habe sich in der vergangenen Woche beim alljährlichen „Tag der freien Vergabe“ gezeigt, so der Asta. Dabei wurden die letzten spontan frei gewordenen Wohnheimplätze vergeben. „Dafür übernachteten einige Studierende sogar vor dem Eingang des Studentenwerkes“, so der Asta.

2316 Wohnheimplätze gibt es in Potsdam insgesamt, etwa ein Zehntel der Potsdamer Studenten kann also in einem Wohnheim innerhalb der Stadt untergebracht werden. Zwischen 150 und 320 Euro monatlich kosten die Zimmer inklusive Nebenkosten. Seit 2012 reicht die Kapazität nicht mehr für alle Interessenten, das dritte Jahr in Folge konnten in diesem Herbst also nicht alle, die ein Zimmer beantragt hatten, untergebracht werden. Manche Zimmer würden aber auch abgelehnt, so Wewetzer. Meist handele es sich dabei um Plätze in Wohnheimen, die den Anwärtern zu weit von der Innenstadt beziehungsweise der Hochschule entfernt seien. Es gebe auch kurzfristige Absagen, sodass auch noch Bewerber nachrücken könnten. Marco Zschieck

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