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So sah die ehemalige Gaststätte „Zum Keiler“ in der Waldstadt aus – mit der Tierplastik davor.

© privat/privat

Keiler in der Potsdamer Waldstadt: Grundschule möchte Kunstwerk übernehmen

Nach dem Abriss des Restaurants „Zum Keiler“ steht die namensgebende Tierplastik verlassen in der Waldstadt. Schulleiterin Katja Kaden möchte den Keiler adoptieren.

Von Christina Drechsler

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Er hält Wache, wo es nichts mehr zu bewachen gibt: Der Waldstadt-Keiler, eine lebensgroße Tierplastik des Künstlers Horst Misch, war einst das Maskottchen der Gaststätte „Zum Keiler“. Das Wirtshaus wurde abgerissen, der Keiler blieb allein zurück. Jetzt möchte die Waldstadt-Grundschule das Tierchen übernehmen.

Im Jahr 1987 wurde der Keiler errichtet und schmückt seitdem den Stadtteil. „Der Keiler steht auf öffentlichem Straßenland, ist kein Denkmal, aber Kunst im öffentlichen Raum, und wird jährlich durch die Landeshauptstadt Potsdam gewartet“, so eine Sprecherin der Stadt. Ein Abriss oder eine Beseitigung sei nicht geplant.

Dabei könnte das Tier ein schönes, neues Zuhause bekommen. Schulleiterin Katja Kaden von der Waldstadt-Grundschule: „Der Keiler liegt auf dem Schulweg vieler Kinder und wird im Vorbeigehen gestreichelt und getätschelt. Manche Schüler glauben auch, das bringt ihnen Glück für den Tag. Er ist ein fester Bestandteil ihrer Lebenswelt. Wir würden ihn sehr gerne vor dem neuen Eingang unserer Schule aufstellen.“

Die Schüler der Waldstadt-Grundschule mögen den Keiler.

© Katja Kaden, Waldstadt-Grundschule

Einen Namen hat der Keiler in der Grundschule auch schon. Er wird dort „Das Weltschwein“ genannt. Warum? Die Schüler einer zweiten Klasse bekamen die Aufgabe, ihren Schulweg zu malen. Ein Kind zeichnete den Keiler und kreierte einen niedlichen Rechtschreibfehler: Statt Wildschwein schrieb der Schüler Weltschwein daneben.

Schulleiterin Kaden nahm bereits Kontakt mit der Stadt auf, um ihr Interesse zu bekunden. Sie erinnerte auch daran, dass die Schule schon in der Vergangenheit drei Werke des berühmten DDR-Keramikers Manfred Rößler gerettet habe, die ihren festen Platz in der Grundschule haben.

Bisher hat sich die Stadt nicht zu der Idee der Schule geäußert. Was auf dem Grundstück des ehemaligen Restaurants entstehen soll, ist ebenfalls unklar.

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