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Landeshauptstadt: Kein Gen-Essen

Abgeordnete Reiche zeigte Protest kalte Schulter

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„campact. Demokratie in Aktion“ hat sich auf die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Katharina Reiche (CDU) eingeschossen. Unterstützt von Umwelt- und Verbraucherverbänden sowie Bioproduktherstellern tourt der Verein durch Deutschland, um gegen die beabsichtigte Lockerung des Anbaus von gentechnisch veränderten Pflanzen Front zu machen. Dazu fragt er an den 25 Einsatzorten die 25 wichtigsten Bundestagsabgeordneten „Gentechnik im Essen per Gesetz – machen Sie mit?“

In Potsdam ist dies aus Sicht des Vereinsvorstandes Dr. Günter Metzges Katherina Reiche. Sie zeigte campact allerdings die kalte Schulter, lehnte eine Teilnahme an der Diskussion am Montagabend im Haus der Natur ebenso ab wie eine schriftliche Stellungnahme. „Kein Wunder“ kommentierte Metzges, die Politikerin habe sich als Patin der Arbeitsgemeinschaft Progressiver Landwirte geoutet, die den Genmaisanbau befürworten.

Auch die ebenfalls angesprochene SPD-Abgeordnete Andrea Wicklein blieb der Diskussion fern, schickte aber eine Stellungnahme. Darin spricht sie sich dagegen aus, die Verunreinigung gentechnikfreier Nachbarfelder mit den manipulierten Pflanzen bis zu 0,9 Prozent zuzulassen, wie es die Gesetzesnovelle vorsieht. Damit entsprach sie einer Forderung der Kampagne, die außerdem die Kosten für Kontrollen und Analysen allein den Genmaisbauern auferlegen will. Weiterhin fordert sie für jedermann klare Informationen über mit solchen Pflanzen bestellte Feldstücke und eine Kennzeichung auch aller Lebensmittel, die von mit Genmais gefütterten Tieren stammen.

Dabei haben sie in der Bundestagsabgeordneten Cornelia Behm (Grüne) eine Verbündete. Sie erklärte, in Brandenburg, das „trauriger Spitzenreiter“ in der Genmaisproduktion sei, drohe zwischen Gegnern und Befürwortern des Anbaus ein „Krieg der Dörfer“. Behm wies darauf hin, dass die Mehrheit der Verbraucher wegen der unwägbaren gesundheitlichen Risiken Nahrung aus gentechnisch veränderten Pflanzen ablehnt. Da sich die Abstimmung über das neue Gesetz immer weiter verzögere, sollten sie die verbleibende Zeit zu Aktionen nutzen. Eine davon fußt auf von „campact“ herausgebenen Karten, die Katherina Reiche (Bürgerbüro Friedrich-Ebert-Straße 70) und Andrea Wicklein (Alleestraße 9) zugesandt werden sollen. Sie enthalten die Aufforderung, sich im Bundestag für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik einzusetzen. E. Hoh

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