Die Ansiedlung der Deutschen Stiftung Baukultur in Potsdam wäre mit Sicherheit ein Gewinn für die Stadt. Die Stiftung soll ein Aushängeschild der Bundesregierung werden, sechs Millionen Euro sollen bis 2009 in deren Aufbau und Arbeit investiert werden. Das Ziel: Die Leistungsfähigkeit der Architekten und Ingenieure aus Deutschland soll international stärker in den Blickpunkt gerückt werden. Dafür ist Potsdam mit seiner großen Geschichte der Baukultur – und der in modernen Bausünden manifestierten Notwendigkeit für bessere Baukultur – mit Sicherheit der richtige Standort. Das rechtfertigt allerdings nicht das Vorgehen der Stadtspitze bei der Bewerbung um die Stiftungs-Ansiedlung: Da hieß es erst, die Stiftung werde die Stadt kein Geld kosten – sie sei schließlich eine Initiative des Bundes. Jetzt hört sich das ganz anders an: 165 000 Euro aus Hauptstadtmitteln will Potsdam allein im kommenden Jahr in die Stiftung stecken. Das Geld kommt zwar vom Land Brandenburg, doch es wäre durchaus auch für andere Projekte notwendig. Ob es richtig ist, die Mittel in die Stiftung Baukultur zu investieren, müssen zudem eigentlich die Stadtverordneten entscheiden – ein Nein ist allerdings nun, bei laufender Bewerbung, kaum mehr möglich.
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