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Landeshauptstadt: Kein Platz für Polnisch

Sprache des östlichen Nachbarlandes wird in Potsdam kaum gelehrt – im Gegensatz zu Rest-Brandenburg

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Brandenburgs Schüler können polnisch in Zukunft mit Hilfe eines neuen Arbeitsbuchs samt CD-Rom lernen: Jüngst hat das Deutsch-Polnische Jugendwerk sein neues Projekt in Potsdam vorgestellt. Doch werden es Schüler der Landeshauptstadt kaum nutzen können. Denn laut dem Brandenburgischen Bildungsministerium gibt es in Potsdam nur eine Schule, in der die Sprache des östlichen Nachbarlands gelehrt wird: Das Oberstufenzentrum (OSZ) II für Wirtschaft und Verwaltung in der Waldstadt.

Dort verantwortlich ist Jürgen Berkefeld. Laut dem Abteilungsleiter im OSZ gehört der Kursus wahlweise zur Ausbildung als Speditionskaufmann dazu. Wählen die Schüler die polnische Sprache lernen, haben sie dann drei Jahre lang wöchentlich zwei Stunden Unterricht. „Im Schnitt beginnen 20 Schüler pro Jahr“, sagt Berkefeld. Seit 2005 wird polnisch am OSZ gelehrt, vergangenes Jahr konnten sich die ersten Schüler freiwillig testen lassen: Denn am Ende der Ausbildung lässt sich laut Berkefeld ein nach Kriterien der Europäischen Union erstelltes Zertifikat über die neue Sprachfähigkeit erwerben. Schriftlich und mündlich werden die Schüler dafür geprüft. „Neun von elf Teilnehmern haben bestanden“, so Berkefeld.

Die Schüler mit so einem Abschluss mögen in Potsdam selten sein – in anderen Gegenden Brandenburgs sind sie es nicht. Besonders häufig wird an Schulen in den Grenzregionen die polnische Sprache gelehrt, sagt Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht. 1600 Schüler lernen die Sprache insgesamt in der Mark, die polnische Sprache steht auf Platz 4 hinter Englisch, Französisch und Russisch.

Damit solche Zahlen weiter steigen, hat das Jugendwerk nun seine neuen Unterrichtsmaterialien herausgegeben. Sie sollen vor allem in Grundschulen zum Einsatz kommen, für die es bislang kein offizielles Lehrbuch gibt. Das Buch heißt „O co chodzi“ („Worum geht es?“) und kann gegen eine Schutzgebühr bestellt werden. Henri Kramer

www.dpjw.org

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