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Landeshauptstadt: Keine Angst vor Männerdomänen

„Zukunftstag“ am 27. April: Vorab diskutierten Schüler des Leibniz-Gymnasiums mit Dagmar Ziegler

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Am Stern - „Ich möchte auf jeden Fall studieren“, sagt eine Achtklässlerin überzeugt, „weil man ja sonst leicht unter der Brücke landet“. Ganz so dramatisch sei es ja nicht, bemerkt Brandenburgs Arbeitsministerin Dagmar Ziegler (SPD) lachend, betont jedoch im selben Atemzug die Wichtigkeit einer abgeschlossenen Ausbildung – ob Studium oder Lehre sei zunächst einmal nebensächlich.

Am 27. April wird der „Zukunftstag für Jungen und Mädchen“ bereits zum vierten Mal in Brandenburg stattfinden. Im Rahmen des jährlichen Aktionstages, der aus dem bundesweiten „Girls“ Day“ hervorgegangen ist, haben Schüler der achten und neunten Jahrgangsstufen die Möglichkeit, unterschiedliche Branchen und Berufsfelder kennen zu lernen. Diverse Betriebe und Einrichtungen öffnen ihre Pforten, um den Jugendlichen Einblicke in Ausbildungen und Berufsalltag zu ermöglichen.

Im Vorfeld dieses Aktionstages diskutierten gestern Schüler des Leibniz-Gymnasiums mit Dagmar Ziegler und Schulleiter Edgar Borowitz über ihre Erfahrungen mit den bisherigen Zukunftstagen, über Schulpraktika und Berufswünsche.

Besonders gut kommen bei den Schülern die Botschafterinnen des Projekts an, die Fußballerinnen Britta Carlson und Navina Omilade vom FFC Turbine Potsdam. Gut gelaunt plaudern die beiden Sportlerinnen aus dem Nähkästchen und appellieren immer wieder an die Jugendlichen: „Kämpft für eure Interessen!“. Gerade vor vermeintlichen Männerdomänen sollten Frauen keinen falschen Respekt empfinden. Es lohne sich, den eigenen Berufswunsch zu verwirklichen, auch wenn man zunächst belächelt werde. „Früher gab es keine Mädchenteams, deswegen musste ich bei den Jungs mitspielen. Obwohl ich besser war als viele von ihnen, saß ich bei Turnieren oft auf der Bank“, erinnert sich Carlson. Ziegler unterstreicht, dass auf der anderen Seite auch Jungs „ungewohnte Wege“ gehen sollten, beispielsweise als Kindergärtner. Der „Zukunftstag“ biete die ideale Gelegenheit, Berufe und Ausbildungen jenseits des Klischees von „Techniker und Friseurin“ für sich zu entdecken. Dabei sei unerheblich, ob der Beruf letztlich überzeuge oder nicht. Auch die Erkenntnis „Das will ich auf keinen Fall machen“ sei bereits ein großer Schritt im persönlichen „Berufsfindungsprozess“. Fides Ochsenfeld

Fides Ochsenfeld

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