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MEINE Woche: Keine Liebeskomödien

Ich habe das Gefühl, in den letzten vier Tagen nur mit dem Dönerverkäufer an der Ecke und der Kassiererin im Kaiser''s gesprochen zu haben. Eine Bindehautentzündung vom vielen Lesen am Bildschirm habe ich auch schon.

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Ich habe das Gefühl, in den letzten vier Tagen nur mit dem Dönerverkäufer an der Ecke und der Kassiererin im Kaiser''s gesprochen zu haben. Eine Bindehautentzündung vom vielen Lesen am Bildschirm habe ich auch schon. Aber es geht nicht anders, am Freitag schreibe ich eine Klausur in Statistik (schon zum dritten Mal ) und am Samstag fahre ich mit einer Gruppe von Kommilitonen für eine Woche nach Moskau. Wir treffen dort Studenten einer Partner-Hochschule – auch dafür muss ich noch einen kleinen Vortrag ausarbeiten. Seit zwei Jahren studiere ich Wirtschaftspsychologie an der privaten Business School Potsdam. Für die hohen Studiengebühren von 600 Euro bekomme ich dabei auch etwas: schöne Seminarräume, eine sehr private Atmosphäre und guten Kontakt zu den Professoren – wir sind wie eine Familie! Anders als viele meiner Kommilitonen wohne ich gerne in Potsdam. Zu klein finde ich die Stadt nicht, schließlich komme ich aus Siekholz, einem kleinen Dorf in Nordrhein-Westfalen. Mir ist es lieber, wenige Leute um mich zu haben, die aber dafür wirklich zu kennen. Mein Freund macht seine Ausbildung leider in Bielefeld, nach meinem Abschluss ziehen wir zusammen, das hat – vor allem anderen – Priorität! Unsere abendlichen Telefonate sind auch meine kleine Flucht aus dem eintönigen Lern-Alltag. Oder ich gehe ins Kino. Dann aber bitte keine Liebeskomödien, mir gefallen Filme, die psychologisch gut gemacht sind, ohne sich explizit mit einem psychologischen Thema zu befassen. „No Country For Old Man“ etwa. Und überhaupt: die Coen-Brüder!

Friederike Rose ist 22 Jahre alt und lebt und studiert in Potsdam.

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