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Landeshauptstadt: Keine Szenarien des Verzichts

SPD-Bundesvorsitzender Kurt Beck hat in Potsdam erkannt, dass Klimawandel auch Zukunft sein kann

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Gleich fünf große schwarze Limousinen parkten gestern Nachmittag vor dem Michelson-Haus auf dem Telegrafenberg. Allesamt nicht unbedingt klimafreundliche Modelle. Doch gerade ums Klima sollte es gehen an diesem Sommertag, der nicht unbedingt zur Erderwärmung passen wollte. Ein frischer Seewind blies die Wolken vorbei, mit 18,5 Grad war es eher ein herbstlich-kühler Augusttag. Doch Klimaforscher sehen das Ganze, und das ist, wie sie gestern dem SPD-Bundesvorsitzenden Kurt Beck bei einem Informationsbesuch erklärten, in erster Linie bedrohlich.

„Nehmen Sie die Brandkatastrophe in Griechenland, das hängt nicht nur mit Brandstiftung zusammen, es hat sehr wohl auch etwas mit dem Klimawandel zu tun“, sagte der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber im Gespräch mit Beck. Der Besuch von Beck zusammen mit Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) diente zur Vorbereitungen des SPD-Bundesparteitages im Oktober. Die Themen Umwelt und Klima gehörten zu den Schwerpunkten des Leitantrags, der dort beraten werden soll.

Beck betonte nach der Beratung mit den Potsdamer Klimaforschern, dass es der SPD nicht um Szenarien des Verzichts gehe. „Es geht um Wachstumsszenarien, gepaart mit vernünftigem Verhalten.“ Im Schatten des ehrwürdigen Forschungsgebäudes sprach Beck von Rendite und gutem Ertrag, die über den Tag hinaus zu denken seien. Der Klimawandel nicht als Wirtschaftsbremse sondern als ökonomische Triebfeder.

In eine ähnliche Kerbe schlug Platzeck. Da sich die Energiegewinnung aus Kohle in Zukunft weltweit nicht verbieten lasse, halte er die Erforschung von Abspaltung und unterirdischer Lagerung des klimschädlichen Kohlendioxids für innovativ. Die Ergebnisse könnten in Zukunft weltweit Bedeutung erlangen. Überhaupt könne die Bewältigung des Klimawandels zu einer größeren Gerechtigkeit in der Welt führen. „Darin liegt ein großer Reiz.“ Die anwesende Journalisten reizte dann aber mehr die Frage des NPD-Verbots. Jan Kixmüller

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