Geschlossene Geburtsstation Bad Belzig: Keine Unterstützung aus Potsdam

Potsdam/Bad Belzig - Rückschlag für die Bemühungen zur Rettung der geschlossenen Geburtshilfestation in Bad Belzig: Mit deutlicher Mehrheit haben die Stadtverordneten im Hauptausschuss gegen einen Antrag der Fraktion Die Andere gestimmt, die Weiterführung der Station durch das Städtische Klinikum Brandenburg/Havel zu unterstützen. Nur die Linke und Die Andere votierten am Mittwochabend für den Vorschlag.

Endgültige Entscheidung in der kommenden Woche

Zuvor hatten Vertreter des städtischen Bergmann-Klinikums erneut betont, für Bad Belzig gebe es nicht genügend qualifiziertes Personal und zu wenig Geburten, um die Station noch aufrechtzuerhalten – die vorliegenden Vorschläge zur Rettung würden die Qualität der Versorgung von Gebärenden verschlechtern, hieß es. Kinderchefarzt Michael Radke sagte, ein Angebot aus Brandenburg/Havel sehe eine Geburtsklinik ohne Kinderarztabteilung vor – der Betrieb einer solchen Station wäre ein Rückschritt in der Qualität und anderswo in Brandenburg seit Jahren nicht mehr üblich. Für den Umgang mit Frauen in Notsituationen und mit schwierigen Schwangerschaften würden in der Klinik Bad Belzig schon jetzt Übungen abgehalten, sagte Radke.

Die Geburtsstation in der Bad Belziger Klinik war im April geschlossen worden, weil mit kaum 200 Geburten pro Jahr ein Betrieb nicht mehr machbar erschien. Die Klinik gehört seit zwei Jahren mehrheitlich zum Potsdamer „Ernst von Bergmann“-Klinikum. Die endgültige Entscheidung zur Zukunft der Geburtsstation trifft kommende Woche das Landesgesundheitsministerium.