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Landeshauptstadt: Kinderradio Teddy sendet ab heute aus Babelsberg Jakobs wünscht sich Programm eines Piratensenders

Babelsberg - Ein von Politikern und Pressevertretern für Kinder gesungenes Lied soll heute um 11 Uhr ein neues Kapitel im Hörfunk aufschlagen. Mit der gestern bei der Eröffnung des Funkhauses auf dem Filmparkgelände aufgenommenen Kinderradio-Hymne startet Deutschlands erster werbefinanzierter Rundfunksender für Kinder, „Radio Teddy“, aus Babelsberg ins Programm.

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Babelsberg - Ein von Politikern und Pressevertretern für Kinder gesungenes Lied soll heute um 11 Uhr ein neues Kapitel im Hörfunk aufschlagen. Mit der gestern bei der Eröffnung des Funkhauses auf dem Filmparkgelände aufgenommenen Kinderradio-Hymne startet Deutschlands erster werbefinanzierter Rundfunksender für Kinder, „Radio Teddy“, aus Babelsberg ins Programm. 15 Stunden Kinderradio soll es in Berlin und Brandenburg von nun an täglich auf der Frequenz 106,8 geben. Mit 18 festen Mitarbeitern sendet Radio Teddy künftig täglich von 6 Uhr morgens bis 21 Uhr abends. Das Programm ist tagsüber für Kinder zwischen drei und zwölf Jahren gedacht. In den Abendstunden richtet es sich speziell an Eltern und Erwachsene. Nach 21 Uhr übernimmt der Independent Musikkanal „Motor FM“ die Frequenz. Eine Kooperation hat Bildungsminister Holger Rupprecht den Geschäftsführern des Radios angeboten. Dabei handele es sich nicht um finanzielle, sondern um inhaltliche Hilfestellungen, sagte der Minister. Er betonte, dass es sich bei dem Sender um etwas handelt, das für die Kinder bereichernd sein kann und wird: entgegen „dem vielen Müll sowohl im Fernsehen als auch im Radio“. Die Mentalität eines Piratensenders wünscht sich Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs für die Programmgestalter – ein Programm, das nicht nur Pädagogen gut finden. Das käme gut an, so Jakobs. Die jüngst laut gewordene Kritik an der Zusammensetzung der Gesellschafter des Privatsenders sieht er differenziert. „Die Kritik ist auch ein Zeichen dafür, dass man mit dem Projekt den Nagel auf den Kopf trifft.“ Hätte es nur ein großmütiges Schulterklopfen gegeben, hätte man sich Gedanken machen müssen. Im Vorfeld war Radio Teddy aufgrund der Gesellschafterstruktur seiner Betreiberfirma in die Kritik geraten. Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. (VPRT) sprach von einem „verdeckten“ ARD-Sender und forderte eine erneute Prüfung der bereits erteilten Zulassung. Aufgrund der mittelbaren Beteiligung einer Tochterfirma der ARD-Anstalten, die den Sender durch Sperrminoritäten steuern könne, handele es sich hier nicht um ein privates Radio, sagte VPRT-Vizepräsident Hans Dieter Hillmoth. Radio-Teddy-Sprecher Thomas Mensinger betonte hingegen, das Programm werde allein von den Gründern Uwe Schneider und Hans-Ulrich Köhler – beide sind ebenfalls Gesellschafter – gestaltet. Dies geschehe unabhängig von der Gesellschafterstruktur. Die Odeon Film AG ist den Angaben zufolge über ihre Tochter Askania Radio GmbH zu 25,1 Prozent an Radio Teddy beteiligt. Die Odeon Film AG gehört mit 55,25 Prozent zur Bavaria Film AG, an der wiederum die öffentlich-rechtlichen ARD-Anstalten WDR, SWR und MDR die Mehrheit von 66,6 Prozent halten. Filmpark-Chef Friedhelm Schatz sieht sich nun konkurrenzlos in Deutschland. Babelsberg hätte den einzigen Themenpark mit eigenem Radio. Und dessen Titelsong wird sogar vom Bildungsminister und Oberbürgermeister sowie der Bundestagsabgeordneten Katherina Reiche (CDU) mitgesungen. jab

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