Landeshauptstadt: Kita-Betreuung prüfen
Heftige Debatte um mehr Erzieherinnen für Kinder
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Die Verwaltung wird prüfen, ob und wie der Betreuungsschlüssel in den Kitas der Landeshauptstadt verbessert werden kann. Dazu wird die Landesregierung von der Stadt aufgefordert, für dieses Ziel mehr Mittel bereitzustellen. Darauf haben sich die Stadtverordneten am Mittwoch geeinigt. Dagegen scheiterte ein Antrag der Linken, schon ab diesem Sommer den Schlüssel auf Bundesschnitt zu erhöhen und so einen möglichen Beschluss des Landes Brandenburg vorwegzunehmen.
Vorausgegangen war eine heftige Debatte. In Potsdam betreut derzeit eine Erzieherin acht bis neun Kinder zwischen 0 und 3 Jahren. In der folgenden Altersklasse bis zu sechs Jahren ist eine Kita-Angestellte für 13 bis 16 Kinder verantwortlich. Bundesweit liegt der Schnitt bei 1:5 beziehungsweise 1:10. Das Land Brandenburg und so auch Potsdam stehen damit bundesweit an letzter Stelle. „Die Stadt sollte hier handeln“, sagte Sigrid Müller (Die Linke). Dem widersprach CDU-Fraktionschef Michael Schröder: „Wir müssen zunächst die Machbarkeit prüfen.“ Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) verwies wie bereits berichtet darauf, dass eine Erhöhung des Betreuungsschlüssels 8,7 Millionen Euro kosten würde. „Wir dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass wir das Land aus seiner Verantwortung für die Kita-Betreuung entlassen“, kritisierte auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) den Antrag der Linken. Dagegen warb deren Chef Hans-Jürgen Scharfenberg für eine sofortige Umsetzung, auch wegen neu entstehender Jobs für Erzieherinnen: „Das würde wie ein Konjunkturpaket wirken.“
Zuletzt hatte Brandenburgs Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) eine Erhöhung des Betreuungsschlüssels erst ab 2010 in Aussicht gestellt. Henri Kramer
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