Links und rechts der Langen Brücke: Klare Kursansage
Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz fordert ein Ende der Hängepartie im Streit um die künftige Ausrichtung der Potsdamer Kulturpolitik Es ist Zeit, dass die Ferienwochen zu Ende gehen – und Oberbürgermeister Jann Jakobs ins Rathaus zurückkehrt. Denn im Wahlkampf wirbeln die Parteien der Stadtverordnetenversammlung derzeit mehr Staub auf, als dem Stadtoberhaupt lieb sein dürfte.
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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz fordert ein Ende der Hängepartie im Streit um die künftige Ausrichtung der Potsdamer Kulturpolitik Es ist Zeit, dass die Ferienwochen zu Ende gehen – und Oberbürgermeister Jann Jakobs ins Rathaus zurückkehrt. Denn im Wahlkampf wirbeln die Parteien der Stadtverordnetenversammlung derzeit mehr Staub auf, als dem Stadtoberhaupt lieb sein dürfte. Größte Baustelle: die Kulturverwaltung der Beigeordneten Gabriele Fischer. Was sie betrifft, ist das erste Abwahlbegehren gestern geäußert worden. Es kam von der FDP, die nur einen Sitz im Stadtparlament hat, und las sich zudem ziemlich polemisch. Dennoch: Nicht alles, was die FDP schrieb, entbehrte einer Grundlage. Tatsächlich häufen sich die Pannen in Fischers Ressort, reißt die Kritik kaum noch ab. Besonders der neue SPD-Fraktionschef Mike Schubert spart nicht mit einem harten Umgang. Dieser mag in großen Teilen gerechtfertigt sein, doch die Verantwortung für die Misere im Kulturbereich trägt nicht Gabriele Fischer allein. Darauf hat Kulturausschusschef und CDU-Mitglied Eberhard Kapuste richtigerweise hingewiesen: Die Stelle des Fachbereichsleiters Kultur und Museum ist seit dem Skandal um das Literaturstipendium und den Schriftsteller Andreas Maier unbesetzt. Wer aber soll diese Arbeit in einer Schlüsselposition verrichten? Da scheint es nicht ganz fair, dass Oberbürgermeister Jann Jakobs diesen Posten offenbar gar nicht mehr besetzten will, weil er plant, den Kulturbereich umzugestalten. Dass dies notwendig ist, steht zunächst auf einem anderen Blatt. Jakobs kann und soll neue Wege gehen – doch er darf dabei seine Beigeordnete nicht derart in quälender Position hängen lassen. Gibt es Kritik an ihrer Arbeit, muss er diese mit ihr auswerten – und im Zweifel auch eine grundlegende Entscheidung treffen. Sieht der Oberbürgermeister seine Beigeordnete als nicht mehr geeignet an, sollte er ihr nahe legen, das Amt aufzugeben. Dies gebietet der Respekt. Wenn aber erst im kommenden Jahr ein Kulturbüro die Arbeit aufnimmt, erst dann neue Strukturen eingeführt werden, braucht Gabriele Fischer bis dahin Unterstützung. Und mit Verlaub gesagt: Eine Neubesetzung des Postens könnte zwar wohl einiges besser machen – doch so lange die Voraussetzungen nicht verbessert werden, blieben die grundlegenden Probleme bestehen. Gebraucht wird nun eine Kursansage. Gut, dass der „Kapitän“ dafür nun wieder an Bord ist: Jakobs ist aus dem Urlaub zurück.
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