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Landeshauptstadt: „Kleine, große“ Thalbach mit Paula geehrt Mimin hofft auf Potsdamer Seebühnen-Engagement

Plötzlich war sie da. Katharina Thalbach, die „kleine, große Frau“, wie sie Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck in seiner Laudatio bezeichnete.

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Plötzlich war sie da. Katharina Thalbach, die „kleine, große Frau“, wie sie Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck in seiner Laudatio bezeichnete. Thalbach, die Schauspielerin Regisseurin, kommende Potsdamer Seefestspiele-Intendantin. Unbeobachtet schlich sich die 57-Jährige, nur an Körpergröße kleine Frau im quietschbunten Schal und Ringelstrumpfhose in die Landesvertretung Brandenburg in Berlin. Zum zweiten Mal vergab dort der Progress-Filmverleih – Vermarkter tausender Defa-Filme – den Preis „Paula“.

Verliehen wird die Bronze-Figur an Filmschaffende, die ihre Karriere bei der Defa begonnen und sich um den gesamtdeutschen Film verdient gemacht haben – eine passendere Preisträgerin als Thalbach könne es kaum geben, befand Platzeck in seiner sehr persönlichen Ansprache. Ihrem Start bei der Defa mit Hauptrollen in Filmen wie „Die Leiden des jungen Werther“ folgte nach der Ausreise 1976 der Erfolg im zweiten Deutschland. Oscar-Preisträger und Potsdamer Regisseur Volker Schlöndorff erinnerte sich an seinen ersten Dreh mit ihr: „Ich wollte sie unbedingt als Maria in der Blechtrommel, doch sie wollte die Rolle wegen der geplanten Nackt-Szenen nicht spielen.“ Schlöndorff erzählte, Thalbach habe ihn „gezwungen“, die Einstellung so zu drehen, dass sie nicht nackt sein müsse. „Damit hat sie die Szene gerettet“, sagte der Regisseur ehrlich. Platzeck beschrieb Thalbach nicht nur als einfühlsam sondern auch als mutig, kämpferisch – Eigenschaften, die ihr auch als Theater- und Opern-Regisseurin zugute kommen würde, so Platzeck. Er wies auf ihr kommendes Engagement in Potsdam hin und bekannte sich als Befürworter der Seefestspiele auf Hermannswerder: „Wir werden sie demnächst wohl in Potsdam als Regisseurin von Mozarts ,Zauberflöte’ erleben“, freute sich Platzeck. Auch Thalbach hofft auf ihr Seebühnen-Engagement vor Hermannwerder. „Ich will nichts zerstören, gar nicht“, beteuerte sie im Hinblick auf angeblich mögliche Naturschutz-Verletzungen durch die temporäre Bühne am Havelufer. „Ich freue mich riesig, auch wenn ich Angst vor der Inszenierung habe“, gestand sie. „Immerhin ist es die schönste Musik der Welt“, befand Thalbach.Kay Grimmer

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