Sport: Kleiner großer Fisch
Hannes Schulz ist in der Wasserball-Nationalmannschaft angekommen und hat sein erstes Tor erzielt
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Beim zweiten Länderspiel gegen Frankreich binnen 24 Stunden drehte Deutschlands Nationalmannschaft der Männer am Mittwoch noch einmal richtig auf: Einen Tag nach dem 7:6-Erfolg beim Weltliga-Duell in Magdeburg siegte die Sieben um den Berliner Bundestrainer Hagen Stamm im Freundschaftsspiel beider Teams in Brandenburg/Havel am Ende klar mit 12:7 (2:2, 4:2, 3:2, 3:1).
Ein besonderer Tag für Hannes Schultz: Der Mann aus dem Bundesligateam des OSC Potsdam, der aus dem letztjährigen U 20-Aufgebot des Deutschen Schwimmverbandes ins Nationalteam stieß, kam in seinem vierten Länderspiel beim 12:7 zu seinem ersten Länderspieltreffer. Die deutschen Tore teilten sich beim fünften Länderspiel in Brandenburg seit 2004 Tobias Kreuzmann, Marc Politze (je 3), Ilja Immermann (2), Hannes Schultz sowie die drei Spandauer Florian Naroska, Moritz Oeler und Andreas Schlotterbeck.
„Hannes spielte geradezu in bestechender Form“ lobte OSC-Trainer André Laube seinen Rechtsaußen. „Einerseits hat er für unseren Verein in vier Partien 17 Treffer erzielt, andererseits fasst er nun auch im Herren-Nationalteam immer mehr Fuß.“ Am Dienstag spielte Schulz in Magdeburg fast eine komplette Halbzeit im Weltliga-Spiel gegen Frankreich, und auch im anschließenden Freundschaftsspiel setzte er in zahlreichen Kurzeinsätzen Akzente und krönte die gute Leistung gut drei Minuten vor Ende mit einem strammen Schuss von Linksaußen zum letzten Treffer beim 12:7-Erfolg.
„Das wurde auch höchste Zeit“, sagt der 19-Jährige, der derzeit an der Potsdamer Sportschule für sein Abi paukt. „Ich schließlich schon im März vergangenen Jahres zur Nationalmannschaft gestoßen und habe seitdem auf meinen ersten Treffer gewartet.“ Inzwischen, so sagt Schulz, sei er im Team angekommen. Mit 19 Jahren sei er zwar einer der Jüngsten, „die alte Garde“ unterstütze ihn jedoch bestens. „Letztlich bin ich im Nationalteam jedoch noch immer ein kleiner Fisch“, meint er. Dass dies nicht so bleiben wird, weiß der Abiturient allerdings auch. In der Nationalmanschaft vollziehe sich derzeit ein Generationswechsel, der es vielen Talenten ermögliche, den Weg nach oben zu finden. „Allein vom OSC Potsdam waren bei der letzten Sichtung fünf Spieler dabei – das lässt doch hoffen“, sagt Schulz.
Bevor am 20. Februar gegen die USA das erste Wasserball-Länderspiel in Potsdam ausgetragen wird, kann Hannes Schulz sein Können bereits am Samstag zu Hause unter Beweis stellen. Dann erwartet der OSC am Brauhausberg den ASC Brandenburg zum Bundesliga-Derby – und das, so weiß der Youngster, „wird ein ganz heißer Tanz“. Mit 2:6 Punkten rangiert der ASC auf dem sechsten Rang des Achterfeldes, wobei zwei Niederlagen lediglich mit einem Tor zu Ungunsten des Lokalrivalen ausfielen. In der letzten Saison behielt der OSC beide Male die Oberhand. Daheim siegten die Potsdamer 9:7, auswärts 7:5. Beste Aussichten also. H. M.
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