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Der Ausbau von Solaranlagen auf Dächern kommt Potsdams Klimazielen zugute.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Klimamonitor veröffentlicht: Potsdam ist bei der CO₂-Reduktion auf Kurs

Mit dem Internetportal „Klimamonitor“ gibt die Stadt Einblick in ihre Zahlen zu Klimaschutz, CO₂-Emissionen und Energieerzeugung. Ein CO₂-Simulator zeigt, welche Maßnahmen am meisten bringen würden.

Stand:

Die Landeshauptstadt bewegt sich relativ nah an ihren selbstgesteckten Zielen zur Reduktion von Treibhausgasen: Auf dem neuen Klimamonitor Potsdam wird sichtbar, dass die Stadt 2023 etwa 695.000 Tonnen an Treibhausgasen ausgestoßen hat – damit liegt der Wert nur etwas höher als das, was die Stadt laut dem Masterplans Kilmaschutz in diesem Jahr ausstoßen wollte.

„Wir sind auf den richtigen Weg, aber wir müssen hart dran bleiben und intensiv an unseren Klimaschutzmaßnahmen arbeiten“, sagte Lars Schmäh, Leiter des Fachbereichs Klima, Umwelt und Grünflächen am Donnerstag bei der Vorstellung des Klimamonitors. Potsdam habe in den letzten 20 Jahren viel geschafft: „2003 lagen die Emissionen noch bei 904.000 Tonnen im Jahr, 2023 lagen sie bei 695.000 Tonnen – obwohl die Stadt in diesem Zeitraum gewachsen ist“, so Schmäh. Ziel des Masterplans Klimaschutz ist es, bis 2045 insgesamt 95 Prozent der Emissionen in Potsdam zu reduzieren.

3,9
Tonnen Treibhausgase verursachen die Potsdamer pro Kopf im Jahr

Diese und andere Entwicklungen zum Thema Klimaschutz sollen Potsdamerinnen und Potsdamer ab sofort über den Klimamonitor nachverfolgen können: Das Internetportal, das unter klima-monitor.potsdam.de erreichbar ist, gibt einen Überblick über viele Klima- und Energiedaten der Stadt, etwa zum Energieverbrauch, zur Stromerzeugung oder zur Zahl der Elektrofahrzeuge.

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Potsdam, die aktuellen Emissionen (in blau) liegen dabei nur leicht über der Zielmarke des Masterplans Klimaschutz (in gelb).

© Landeshauptstadt Potsdam

Bei den Pro-Kopf-Emissionen etwa liegt Potsdam bei 3,9 Tonnen Treibhausgasen pro Person – damit stehe Potsdam im Vergleich mit vielen deutschen Städten gleicher Größe sehr gut da, so Schmäh. Gründe dafür sind unter anderem die Fernwärme, ein starker Ausbau von Solaranlagen auf Dächern – und ein relativ hoher Anteil von Fußverkehr, Radverkehr und ÖPNV: 73 Prozent aller Wege in Potsdam wurden 2023 damit zurückgelegt. Ein Faktor sei aber auch die fehlende Industrie in Potsdam, räumte Schmäh ein.

Dennoch gibt es nach wie vor Defizite: „Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen läuft in allen Bereichen zu langsam“, sagte Schmäh. Ein Beispiel sei die Sanierungsquote, die angibt, wie viele Gebäude jährlich in Potsdam energetisch saniert werden: Das betrifft derzeit nur 0,8 Prozent der Wohnungen, bis 2045 müsste der Wert auf 2,5 Prozent pro Jahr wachsen.

Simulator für Klimamaßnahmen

Ein Teil des Klimamonitors ist der CO₂-Zukunfts-Simulator: Mit ihm kann man sehen, mit welchen Klimaschutzmaßnahmen sich wie viel Treibhausgase einsparen lassen, um die Klimaziele der Stadt zu erreichen. Über den Reiter „Treibhausgasemissionen“ erscheint ein Zeitstrahl, der Potsdams Emissionen zeigt. Nun lässt sich einstellen, wie sich die Emissionen weiterentwickeln würden, wenn Potsdam ein „business as usual“-Szenario verfolgen würde, wenn es den Masterplan Klimaschutz komplett umsetzen würde oder wenn es nur bestimmte Maßnahmen umsetzen würde.

Wer im Simulator auf „Szenario bearbeiten“ geht und zum Beispiel das „1. Maßnahmepaket EWP“ anklickt, sieht, dass dadurch jährlich rund 17.000 Tonnen Treibhausgase eingespart werden könnten. In dem Maßnahmenpaket enthalten ist unter anderem die Ersetzung des in die Jahre gekommenen Gas-Heizkraftwerks Süd. Noch größere Wirkung hat es, wenn man „EE-Ausbau laut Masterplan Klimaschutz“ anklickt: Dies würde 82.000 Tonnen an Emissionen sparen. Hinter der Maßnahme verbirgt sich vor allem die Umstellung auf klimaneutrale Heizungen

Insgesamt kann man 15 mögliche Maßnahmen anklicken. Hinter ihnen verbergen sich 107 Einzelmaßnahmen aus dem Masterplan Klimaschutz, die aus Gründen der Übersichtlichkeit zusammengefasst wurden. Mangelhaft ist jedoch, dass im Klimamonitor nicht ausgeführt wird, welche Einzelmaßnahmen genau in den 15 Maßnahmen enthalten sind – Schmäh versprach, dass diese Informationen noch nachgeliefert werden sollen.

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