Landeshauptstadt: Klinik vor Wachstumsgrenze
Chef des Klinikums will Mitarbeiter befragen
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Innenstadt - Patienten am Klinikum „Ernst von Bergmann“ bekommen bald einen weiteren Fernsehkanal – der direkt im Auftrag des Krankenhauses produziert wird. Das war eine der Neuigkeiten, die Klinik-Chef Steffen Grebner am Dienstagabend im Sozialausschuss mitteilte.
Bei seinem turnusgemäßen Bericht über die Arbeit des Klinikums, sprach Grebner über die inzwischen wirtschaftliche günstige Situation des kommunalen Unternehmens und verwies dabei auf den Anstieg der so genannten „Case“-Punkte in den vergangenen Jahren. Solche Punkte erhält das Klinikum je nach Art einer Krankheit, die dort geheilt werden soll – in diesem Jahr werden laut Grebner 39 000 erreicht. Wie in den Jahren zuvor sei dies eine Erhöhung um vier Prozent, so Grebner. Doch mit solchen Ergebnissen sei fast eine Wachstumsgrenze erreicht: „Mehr als 42000 werden es nicht“, sagte der Klinik-Chef.
Die steigenden Erträge im Klinikum hatten in diesem Jahr nicht nur für positive Schlagzeilen gesorgt. So stieg die Zahl von „Überlastungsanzeigen“, die Angestellte stellen können, weil sie ihre Arbeit nicht mehr schaffen. Im Ausschuss sagte Grebner, es sei ihm eine „Herzensangelegenheit“ gewesen, im vergangenen Monat 45 neue Pflegemitarbeiter einstellen zu können. Der Klinik-Chef stellte gestern dann auch mehrere Maßnahmen vor, mit denen das Klinikum versuchen will, das Betriebsklima zu verbessern. So kündigte der Geschäftsführer an, im kommenden Jahr unter den mehr als 1500 Mitarbeitern eine Befragung durchzuführen, die von der Universität Potsdam unterstützt werde. Ebenso seien „strukturierte Zielvereinbarungsgespräche“ mit den Angestellten vorgesehen. Schon etabliert seien vierteljährliche Informationsveranstaltungen, bei denen Mitarbeiter mit ihrem Chef ins Gespräch kommen könnten. Auch die Ausstattung der Bereitschaftszimmer für die Nachtdienste sei erheblich verbessert worden, schwärmte Greber. Nach seinem Vortrag fielen den Politiker im Ausschuss keine Fragen mehr ein.
Keine Erwähnung fanden die Tarifgespräche, die momentan mit der Service-Gesellschaft des Klinikums stattfinden. Die Mitarbeiter der Klinik-Tochter fordern einen Tarifvertrag – die Verhandlungen haben bereits im Sommer begonnen, über Inhalte wurde Stillschweigen vereinbart. Henri Kramer
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