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Ernst von Bergmann: Klinikclown statt Weihnachtsmann

Die meisten Patienten der Kinderstation dürfen heute nach Hause. Wer bleiben muss, wird gut umsorgt

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Das „Star Wars“-Buch, das Bennett liest, lenkt nur minimal ab von der Wirklichkeit. In der Skihalle in Senftenberg ist der Neunjährige am Freitag gestürzt und hat sich das Bein gebrochen, kam sofort ins Bergmann-Klinikum nach Potsdam und wurde operiert. Zu blöd das alles, jetzt so kurz vor Weihnachten, findet er. Aber er hat vielleicht Glück: „Ich muss noch ein bisschen laufen üben mit den Gehhilfen. Wenn das dann klappt, komm ich Mittwoch früh nach Hause.“ Auch sein Nachbar in dem Herrenzimmer, der 14-jährige Titus, wird dann wohl entlassen. „Bin heute früh plötzlich zusammengeklappt, aber es geht mir schon viel besser“, sagt er.

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Das sind die Lieblingspatienten der Schwestern und Ärzte auf der Kinderstation. „Alles, was irgendwie kann, geht noch vor den Feiertagen nach Hause“, sagt „Schwester Heidi“, Heidi Krüger, stellvertretende Pflegedirektorin vom KlinikumWestbrandenburg in Potsdam. Die Chancen dafür, dass es nur ein kleiner Trupp ist, der dennoch stationär behandelt werden muss, stehen gut: „Kinder werden akut und schnell krank, aber oft auch schnell wieder gesund, schneller als Erwachsene“, sagt sie. Und sie werden in die elterliche Pflege entlassen. Erwachsene hätten es da nicht so bequem.

Am Montag sind von den 42 Betten noch 30 belegt, Tendenz immerhin abnehmend. Auch die meisten Kinder mit chronischen Krankheiten, die viel Zeit in der Klinik verbringen, werden zu den Feiertagen entlassen. „Die Therapieintervalle kann man ja so timen“, sagt Heidi Krüger. Vier Kinder sind jedoch auf der Intensivstation und werden wohl – ebenso wie die derzeit 14 Frühchen und wer sonst noch so ganz überraschend von der Geburtsstation dazukommt – ihr Weihnachtsfest auf Station verbringen.

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