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Landeshauptstadt: Koalitionsgespräche

Koalitionen: „Lanfermann hat bereits Gespräche geführt“. Kandidaten-Talk zu Wahlkampfthemen und Absprachen über Koalitionen

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Koalitionen: „Lanfermann hat bereits Gespräche geführt“. Kandidaten-Talk zu Wahlkampfthemen und Absprachen über Koalitionen Von Jan Brunzlow Die ausgesuchten Gäste von Sven Petke (CDU) sprachen sich ab, bei welchen Bemerkungen sie klatschen und bei welchen nicht. Nach jeder Äußerung des Direktkandidaten im Wahlkreis 22 aus den eigenen Reihen wurde applaudiert. Auch als er von der „Null-Toleranz gegen Straftäter“ sprach und in dem Zusammenhang anmerkte, dass Brandenburg „eine lange Grenze zu Polen hat und in der Mitte Berlin liegt“. Nicht einig waren sich die politisch „schwarzen“ Zuhörer des Talks von Potsdam TV (PTV) und den Potsdamer Neueste Nachrichten am Montagabend in der Sanssouci Business Academy jedoch bei der Aussage von SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck, als er die Beschuldigung von Michael Kellner (Grüne) zurück wies, Jörg Schönbohm kokettiere mit Rechtsextremisten. Kein Beifall für den politischen Gegner, auch wenn PTV- Chefredakteur Lars Lanske der CDU einen Schmusekurs gegenüber der SPD vor der Landtagswahl vorwarf. Die Landtags-Direktkandidaten für die Stadtteile Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld, Potsdam Süd und Zentrum Ost, Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS), Petke, Platzeck, Kellner und Astrid Tributh (FDP) diskutierten harmonisch über Bildungspolitik, Hartz IV und die dringlichsten Aufgaben im Wahlkreis. Weitgehende Übereinstimmung der Wahlkreisthemen: Die Plattenbaugebiete entwickeln und zu familienfreundlichen Zentren mit Wohnen und Arbeit ausbauen. Dazu den Campus am Stern voran treiben und das Spaßbad noch nicht aus den Augen verlieren. Das Landesthema Bildungspolitik und Hartz IV waren die Streitpunkte der Kandidaten an diesem Abend. Platzeck warf der PDS in Bezug auf Hartz IV vor, sie würde den Menschen „Wolkenkuckucksheime“ einreden, Kellner nannte die PDS-Kampagne „grundfalsch und verlogen“. Scharfenberg sieht sich jedoch zu unrecht angegriffen. Seine Partei habe die Proteste gegen Hartz IV nicht angezettelt. Gelächter im Raum, obwohl es sicher nicht als Witz gemeint war. Auch sieht Scharfenberg die aktuellen Umfrageergebnisse seiner Partei nicht als Zeichen der Hartz-IV-Kampagne, sondern als Ergebnis „der soliden Schwerpunktsetzung in der Politik und dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit“. Der CDU-Kandidat Petke sieht seine Hauptthemen ebenso wie andere Parteien bei Arbeit, Bildung und Sicherheit. Vor allem in der Bildung zeigten sich Unterschiede in den Vorhaben für die fünf Nachwahljahre. Grundschule bis zur sechsten Klasse für alle will Platzeck mit der SPD, danach Sekundarschulen und Gymnasien. Die CDU favorisiert laut Petke die Grundschule bis zur Klasse 6, will aber Schülern die Möglichkeit geben, schon nach der vierten Klasse auf ein Gymnasium zu wechseln. Als erweiterte Schulen soll es Gymnasien und erweiterte Realschulen geben. Kellner schlägt Schulnoten erst nach der achten Klasse vor, Tributh und die FDP wollen eine Grundschule bis Klasse vier. Die einzige Kandidatin im Wahlkreis 22, Astrid Tributh, gab auf die Frage der möglichen Koalitionen nach der Wahl eine unerwartete Antwort: „Ich weiß, dass unser Vorsitzender Heinz Lanfermann schon Gespräche dazu geführt hat.“ Ein Spruch, der zerknirschte Minen in den Reihen der CDU-Anhänger im Publikum hinterließ. Denn das wussten wohl bisher nur Insider. Beifall gab es darum nicht. Der Talk wird heute bis 17 Uhr zu jeder ungeraden Stunde auf Potsdam TV ausgestrahlt

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