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Neuer Rasen. Auch das „Karli“ wurde mit Bundesmitteln saniert.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Konjunktur-Mittel komplett verbraucht

Oberbürgermeister gab Ausnutzung der gesamten 48 Millionen Euro des Bundes für Potsdam bekannt

Stand:

Die Stadt Potsdam hat ihre Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung in Höhe von 48 Millionen Euro fristgemäß investiert und bis Mitte Dezember abgerechnet. „Wir melden am heutigen Tag Vollzug“, erklärte gestern Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) auf einer Bilanzpressekonferenz im Beisein der Chefs mehrerer städtischer Unternehmen, die für den Einsatz der Mittel verantwortlich waren. Für die 17 in Potsdam geförderten Projekte zur Belebung der Konjunktur seien mit zusätzlichen Mitteln der Stadt und des Landes Brandenburg insgesamt 59 Millionen Euro „in dringend benötigte Infrastruktur“ investiert worden, erklärte Jakobs. 84 Prozent der Aufträge seien an Firmen aus der Region Berlin und Brandenburg vergeben worden.

Mit 18,5 Millionen Euro – davon 16,7 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket – größtes Einzelprojekt war der Bau der neuen Mehrzweckhalle am Luftschiffhafen. Laut Horst Müller-Zinsius, Chef der städtischen Pro Potsdam GmbH, war es auch „das schnellste Vorhaben“, der erste Spatenstich erfolgte am 4. Juni 2010, am 18. Januar 2012 werde die Halle mit einem Handballspiel am Abend offiziell eingeweiht. Müller-Zinsius nannte den Bau „einen Marathon mit einem Sprint auf den letzten zehn Kilometern ohne Schuhe“. Es habe eine „unglaubliche lange Winterzeit“ überstanden werden müssen, ebenso ein regenreicher Sommer. Zwei Arbeiter waren innerhalb weniger Monate während der Bauarbeiten für die Halle bei Unfällen ums Leben gekommen.

Das zweitgrößte Einzelprojekt war die Sanierung eines Bettenhauses des Klinikums „Ernst von Bergmann“ für 14,1 Millionen Euro, von denen zehn Millionen Euro vom Bund stammten. Klinikums-Geschäftsführer Steffen Grebner nannte gestern eine Vergleichszahl: 280 bis 300 Millionen Euro würde der Neubau eines Klinikums kosten. 286 Betten waren von der Sanierung betroffen, so Grebner. Im Zuge der Sanierung habe die Infektiologie vom Standort In der Aue an den Hauptstandort in der Charlottenstraße verlegt werden können. Nun, erklärte Grebner, „warten wir auf das dritte Konjunkturpaket“, um ein weiteres 180-Betten-Haus sanieren zu können. Dazu der Oberbürgermeister: „Die Pläne dafür liegen bereits in der Schublade.“

Wilfried Böhme, Chef der Energie und Wasser GmbH (EWP), berichtete über den Umbau des Karl-Liebknecht-Stadions in Babelsberg. Für dieses Vorhaben hatte die EWP die Projektsteuerung übernommen. Acht Millionen Euro standen zur Verfügung, dieses Geld habe „mit einer Punktlandung ausgeschöpft“ werden können, sagte Böhme. Für eine Rasenheizung habe das Geld nicht gereicht. Die Bauzeit habe zwar 18 Monate betragen, jedoch seien die Hauptarbeiten in den Sommerpausen erfolgt, „sodass kein Spiel verlegt werden musste“. Entstanden ist ein genau 10 787 Zuschauer fassendes Stadion mit 1000 überdachten Sitzplätzen und einem neuem Verwaltungstrakt.

Ferner wurden drei Straßen mit den Konjunkturpaketmitteln saniert: die Potsdamer, die Manger- und die Charlottenstraße. 4,65 Millionen Euro wurden dabei verbaut, erklärte der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne). Insbesondere hob Klipp hervor, dass die „Betonrüttelpiste“ Potsdamer Straße einen Belag aus Flüsterasphalt erhielt.

11,5 Millionen Euro erhielt der Kommunale Immobilien Service (KIS) an Konjunkturmitteln für die Sanierung von Schulen, Kitas und Hortgebäuden, aber auch des Kulturhauses Babelsberg. „Zum 15. November waren 100 Prozent der Mittel abgerechnet“, so KIS-Chef Bernd Richter stolz.

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