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Landeshauptstadt: Konzept für Uferpark

Pläne für Südweg am Groß Glienicker See vorgestellt

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Groß Glienicke - Ab nächstem Frühjahr will die Stadt Potsdam mit der Gestaltung von rund 370 Metern am südlichen Uferweg des Groß Glienicker Sees beginnen. Die Pläne für das Vorhaben wurden am späten Montagabend bei einer Bürgerversammlung in Groß Glienicke erstmals öffentlich vorgestellt. Der zuständige Architekt Theseus Bappert skizzierte dabei einen „drei Meter breiten Weg“ mit einem wsserdurchlässigen Belag aus Kies, Lehm und Sand, kleinen Nischen am Rand des Pfades mit einzelnen Bänken und möglichst Laternen an den sieben Zugängen des Uferparks. „Die Maßnahmen für den Weg sind überschaubar“, sagte Bappert zu dem Projekt, das insgesamt 75 000 Euro kosten soll.

Dennoch ist die Aktion brisant, weil der frühere Weg für DDR-Grenztruppen fast an eines jener Grundstücke heranreichen wird, das vier Anrainer am südlichen Uferweg seit dem Sommer gesperrt halten. Die Planungen seien laut Verwaltung jetzt möglich, seit die Stadt Potsdam im Oktober von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) die bisher bundeseigenen Grundstücke am Groß Glienicker See erwerben konnte, insgesamt für mehr als 150 000 Euro.

Doch wird es bei diesem Teilstück des Uferparks am See vorerst bleiben – denn wie bei der Veranstaltung in der Grundschule des Ortsteils deutlich wurde, gestalten sich die Verhandlungen an anderer Stelle des Ufers schwierig. Die beiden Spitzen des Ortsbeirats, Peter Kaminski und sein Stellvertreter Winfried Sträter, setzen dabei auf einen Kompromisskurs. „Bei uns darf es nicht so eine Eskalation geben wie am Griebnitzsee“, warnte Sträter. Auch an diesem Potsdamer See sperrten Grundstücksbesitzer den Uferweg, nach mehreren Gerichtsprozessen sind die Fronten verhärtet. Gerade für das Westufer des Groß Glienicker Sees will der Ortsbeirat eine Lösung für alle. „Lassen Sie uns für eine Stimmung sorgen, dass das Kleinod unseres Ufers erhalten bleibt“, appellierte Kaminski; und Sträter rief auf, „eine Verantwortungsgemeinschaft“ für den See zu bilden.

Indes ist ungewiss, wie viele Anrainer sich auf das Angebot einlassen. Wie berichtet, wird von der Stadtverwaltung ein Kompromiss-Konzept erarbeitet, mit dem auf acht Forderungen von Ufer-Anrainern eingegangen werden soll. Darin enthalten ist, dass den Anwohnern am See gestattet wird, zwischen Uferweg und Wasser privat genutzte Areale einzufrieden, die mit Hecken abgegrenzt werden können. Auch soll es wenige Sammel-Bootsstege geben dürfen. „Auf Basis eines solchen Entwurfs können wir dann mit jedem See-Anrainer reden“, gab sich Kaminski optimistisch, dass bei „vielen“ Grundstücksbesitzern „Kompromissbereitschaft“ bestehe.

Ob mit Anrainern, die gesperrt haben, bereits verhandelt wurde, sagte Kaminski nicht. Eingeladen zu Gesprächen sind sie. Ordnungsbehördliche Maßnahmen gegen die Sperrung seien aber eingeleitet worden, so der Ortschef. Henri Kramer

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