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Landeshauptstadt: Krampnitz: Aus Minus soll Plus werden

Land muss Wohnungsbau auf Kasernenareal genehmigen. Stadtverwaltung geht von positivem Votum aus

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Neu Fahrland - Ein neuer Stadtteil für 3800 Bewohner soll nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung bekanntlich auf dem Kasernengelände Krampnitz entstehen. Um die 150 Hektar zum Entwicklungsgebiet zu machen und in den nächsten zwölf Jahren zu bebauen, ist die Zustimmung des Landes erforderlich. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann erklärte am Donnerstagabend im Ausschuss für Klima, Ordnung, Umweltschutz, dass ein entsprechender Antrag bereits gestellt worden sei. Konkret handelt es sich um ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren. Anders als von der Landesplanung vorgesehen gehe es darum, dringend notwendige Wohnsiedlungen zu entwickeln. Laut von Goetzmann zitierten Prognosen werde die Einwohnerzahl Potsdams in den nächsten zwölf Jahren auf zirka 175 000 steigen.

Eine Entscheidung über die Zielabweichung ist noch nicht gefallen, es werde jedoch von einem positiven Abschluss ausgegangen, heißt es. Bereits im Mai wolle die Verwaltung dann die Satzung für die Entwicklungsmaßnahme der Stadtverordnetenversammlung vorlegen. Sollte das Verfahren negativ ausgehen, sei der Plan allerdings gestorben.

Goetzmann rechnete den Ausschussmitgliedern die Bilanz aus Aufwand und Erlösen für die Stadt vor. Sie gehe nicht hundertprozentig auf, sagte er und nannte ein Defizit von 10,7 Millionen Euro. „Wir sind sicher, dass wir aus diesem nominellen Minus ein Plus machen“, fügte Goetzmann hinzu. Grund für den Optimismus: Durch den Bevölkerungszuwachs seien erhebliche Steuerzuflüsse zu erwarten. 65, 7 Millionen Euro werde die Stadt bzw. die federführende Polo GmbH, eine Tochter der Pro Potsdam, die „Urbarmachung“ des Entwicklungsgebietes kosten, zum Beispiel durch Abrisse und den Neubau von Straßen.

Verhältnismäßig gering sind die Altlasten auf dem seit den 1930er Jahren bestehenden Militärareal. Goetzmann erwähnte eine mit Fettlösungsmitteln verseuchte Fläche in der Nähe der ehemaligen Wäscherei. Insgesamt werde die Altlastensanierung, die das Land übernehmen müsse, 5,5 Millionen Euro kosten.

Bedenken gegen das Projekt haben die Grünen. Sie befürchten eine Zunahme des Verkehrs und der Luftverschmutzung. Goetzmann legte Prognosezahlen vor, die untermauern, dass diese Verkehrszunahme im Norden verkraftet werden könne. Trotz der zahlreichen Straßen- und Brückenbaumaßnahmen der letzten Jahre sei der Verkehr über die Nedlitzer Straße in die nördlichen Ortsteile überwiegend problemlos gerollt. Das werde daher auch bei einer Zunahme um etwas mehr als 1000 Kraftfahrzeugen pro Tag möglich sein. Günter Schenke

Günter Schenke

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