Landeshauptstadt: Krawalle am Karnevalswochenende
Große Schäden durch Vandalismus in Groß Glienicke / Polizei erst nach knapp halber Stunde am Tatort
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Groß Glienicke - Fünf bis sechs Jugendliche haben in der Nacht von Samstag zu Sonntag erhebliche Zerstörungen in Groß Glienicke angerichtet. Die Randalierer warfen Laternen und Scheiben ein, sie beschädigten mehrere Autos sowie Terrassenmöbel, traten gegen Mülleimer und Blumenkübel und rissen den Zaun einer Schule ein. Zum Austragen bereit gelegte Zeitungen verstreuten sie in der Straße. Schließlich verwüsteteten die Jugendlichen ein Ferienhaus in der Straße Am Anger. Dabei zerstörten sie die Fenster und warfen im Inneren des Bungalows Möbel umher.
Von dem Vandalismus betroffen sind insbesondere der Bereich um die Kirche, der Triftweg und die Bergstraße. Die Höhe des Gesamtschadens lasse sich noch nicht beziffern, so die Sprecherin des Polizeischutzbereichs Potsdam, Angelika Christen. Auch gestern gingen noch Anzeigen geschädigter Bürger ein. Um Rückschlüsse auf den Tathergang ziehen zu können, forderte Christen alle weiteren Geschädigten und Zeugen dazu auf, sich bei der Polizei zu melden.
Um 4.08 Uhr ging in der Nacht zu Sonntag der erste Anruf bei der Potsdamer Polizei ein. Im Minutentakt folgten weitere Anrufe von Anwohnern, so die Polizeisprecherin Christen. Die Bürger hatten Geräusche klirrenden Glases gehört und eine Gruppe grölender junger Menschen durch die Straßen des Ortsteils ziehen sehen.
Am nächsten Tag hat sich ihr ein Bild der Zerstörung geboten, sagte Doris Maria Langenhoff. Die Ortsbürgermeisterin von Groß Glienicke bemängelte, dass die Polizei erst „eine halbe Stunde nach den Anrufen“ der Groß Glienicker Bürger am Schauplatz der Randale eingetroffen sei. Sie vermutet, dass die Polizei aufgrund der zahlreichen Karnevalsveranstaltungen in Potsdam nicht in der Lage war, früher am Tatort zu erscheinen. Tatsächlich bestätigte Polizeisprecherin Christen, dass erst um 4.22 Uhr, 14 Minuten nach dem ersten Anruf, zwei Streifenwagen nach Groß Glienicke aufbrachen und dort um 4.32 Uhr eintrafen. Es sei schlicht kein Einsatzwagen frei gewesen, so Christen. Den Grund hierfür konnte die Sprecherin jedoch nicht nennen.
Ob die Krawalle mit der Groß Glienicker Faschingsfeier zusammenhängen, die in der Nacht zum Sonntag in der Preußenhalle stattfand, wollte Langenhoff nicht bestätigen. Diese Frage müsse man sich aber stellen. Schließlich werde dort „sehr viel getrunken und bei einigen schaltet sich dabei das Hirn aus“ sagte die Ortsbürgermeisterin, die selbst die Feier besuchte.
Sollte sich ein Zusammenhang von den Randalen zur Veranstaltung ergeben, müsse in Zukunft „gemeinsam mit der Polizei ein Maßnahmenplan erstellt werden“, so Langenhoff. Bei Feiern am Wochenende zuvor, die friedlich verliefen, habe es, so die Ortsbürgermeisterin, bereits eine verstärkte Polizeipräsenz gegeben. Dies sei aber, so Christen, bei Faschingsfeiern nicht üblich.
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