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&#Nadelöhr. Wer aus der Amundsenstraße auf die Nedlitzer Straße in Richtung Neu Fahrland abbiegen will, hat es derzeit schwer. Auch Abbieger, die aus der Stadt kommend in die Amundsenstraße wollen, halten den Verkehr auf. Ein Kreisel soll die Situation entzerren  jetzt kann er vielleicht doch in diesem Jahr gebaut werden.

© A. Klaer;

Landeshauptstadt: Kreisverkehr Amundsenstraße noch 2011

Nachdem Potsdam das Geld für den Bau fehlte, springt Groß Glienicke ein und hilft bei der Finanzierung

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Groß Glienicke / Nedlitz / Neu Fahrland - Groß Glienicke zeigt sich solidarisch. Der zu Potsdam gehörende Ortsteil möchte ihm zustehendes Geld wieder in den großen Potsdamer Haushalt zurückgeben – allerdings für einen ganz bestimmten Zweck. Das jedenfalls hat der Groß Glienicker Ortsbeirat auf seiner jüngsten Sitzung in namentlicher Abstimmung beschlossen. Die von Groß Glienicke frei gemachten Haushaltsmittel sollen dem geplanten Kreisverkehr an der Brücke des Friedens in Nedlitz zugute kommen.

Derzeit entsteht neben der maroden stählernen Fachwerkbrücke eine neue Querung über den Sacrow-Paretzer-Kanal. Dabei handelt es sich nicht um einen Behelfsbau für die Zeit der Brückenarbeiten. Gebaut wird vielmehr bereits an der neuen dauerhaften Brücke. Wenn diese fertiggestellt ist, soll die alte Brücke abgerissen werden. Nach dem Willen der Verkehrsplaner wird der Verkehrsstrom südlich der neuen Brücke künftig über einen Kreisverkehr geführt werden. Dem Vernehmen nach wäre es aus bautechnischer Sicht möglich, den Kreisel noch in diesem Jahr zu errichten. Allein das Geld fehlt offenbar bisher dafür. Erst im nächsten Jahr könnten voraussichtlich entsprechende Mittel in den städtischen Haushalt eingestellt werden.

Diese Geldknappheit rief nun den Groß Glienicker Ortsvorsteher Franz Blaser (SPD) und seinen Stellvertreter Winfried Sträter (Groß Glienicker Forum) auf den Plan. Sie brachten auf der Sitzung des Ortsbeirats am vergangenen Dienstagabend den Antrag ein, Gelder für den geplanten Ausbau der Groß Glienicker Seepromenade so umzuschichten, dass sie noch in diesem Jahr für den Bau des Kreisverkehrs an der Nedlitzer Amundsenstraße zur Verfügung stehen.

Nedlitz ist zwar einige Kilometer von Groß Glienicke entfernt, aber der Ortsbeirat denkt mit seiner Idee nicht zuletzt an die vielen Berufspendler zwischen dem Potsdamer Zentrum und Groß Glienicke. Ihnen käme ein Kreisverkehr mutmaßlich zugute. Blaser und Sträter verweisen in ihrer Antragsbegründung auch darauf, dass es für Potsdam preiswerter sei, den Kreisverkehr zusammen mit der Brücke in diesem Jahr zu bauen und nicht erst im nächsten Jahr. Sträter: „Wenn die Stadt durch den sofortigen Kreiselbau Geld spart, ist das auch in unserem Sinne.“

Groß Glienicke möchte das Geld freilich nicht ohne Kompensation zur Verfügung stellen. Die Mittel für die Seepromenade müssten 2012 wieder zurückfließen, so die Bedingung. Im städtischen Haushalt für das nächste Jahr sei also die Seepromenade wieder fest einzuplanen. In diesem Jahr könne man das Geld wegen der langen Verfahrensdauer ohnehin nicht mehr für den Ausbau der Seepromenade verwenden, wie Ortsvorsteher Blaser deutlich machte. So solle das Geld in diesem Jahr lieber für den Kreisverkehr ausgegeben werden.

Man wolle sich mit Potsdam solidarisch zeigen, meinte Sträter. Er räumte ein, dass diese Vorgehensweise „auf Vertrauen“ basiere. Andreas Menzel (Bündnis 90/Die Grünen) vom Ortsbeirat hat dieses Vertrauen nicht. Er stimmte als Einziger gegen den Vorschlag. „Im Prinzip hat die Idee ja einen Charme“, gestand Menzel ein. Die Zeit, als Groß Glienicke noch eine Amtsgemeinde war, sowie der Prozess der Eingemeindung des Ortes nach Potsdam hätten ihn jedoch gelehrt, dass man sich nicht auf eine Zusage für den kommenden Haushalt verlassen dürfe – sie stünden immer unter dem sogenannten „Haushaltsvorbehalt“.

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