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Von Jana Haase: Krimi mit Krömer

Comedian Kurt Krömer stand in Groß Glienicke für den ZDF-Krimi „Ein starkes Team“ vor der Kamera

Stand:

Groß Glienicke - Eigentlich hätte ihm ein Auftritt als Wasserleiche gereicht. „Jetzt spiel ick “ne Wasserleiche mit Sprechrolle“, witzelte Kurt Krömer, Neuköllner Komiker mit Bühnen- und Fernsehshow, gestern am Rande der Dreharbeiten für den ZDF-Krimi „Ein starkes Team“ in der Seepromenade in Groß Glienicke. Mit extravaganter Zigarettenspitze und im orangefarbenen Velours-Nadelstreifen-Anzug über dunkelblauer Strickjacke und Blümchenhemd verwandelte er sich einen Vormittag lang in Rüdiger von Schönwald: „Ein schwuler Millionenerbe, der den ganzen Tag im Garten sitzt, Prosecco trinkt und dusselige Anweisungen gibt“, wie Krömer zusammenfasst. Nach dem Mord an einer vermögenden Unternehmensberaterin aus seiner Nachbarschaft mischt sich der Exzentriker in die Ermittlungen beim 41. Fall von Verena Berthold und Otto Garber alias Maja Maranow und Florian Martens ein. Auch Jaecki Schwarz ist dabei: Als „Sputnik“ hat er wie in jeder Folge des „Starken Teams“ eine neue Geschäftsidee und will den verstörten Villenbesitzern diesmal Sicherheitsanlagen verkaufen.

Noch bis Anfang Oktober ist das Filmteam an Schauplätzen in Potsdam, Berlin und Kleinmachnow unterwegs, erklärte Producerin Michaela Nix von der Ufa Fernsehproduktion GmbH. Der Sendetermin 2009 stehe noch nicht fest.

Für Kurt Krömer, selbst erklärter Tatort- und Polizeiruf-Fan, ist es der erste Krimi-Auftritt. „Das ist ja das, was man mir jahrelang nicht zugetraut hat“, freut er sich: „Dass ich erstens lesen und mir dann den Text merken kann.“ Seinen Berliner Dialekt habe er auf Wunsch des Regisseurs Reinhard Münster für die Rolle des Millionenerben beibehalten: „Obwohl ick als Schauspieler ja immer erstmal hochdeutsch anbiete.“

Tatsächlich habe Krömer nach der Anfrage der Ufa „sehr schnell zugesagt“, wie Michaela Nix berichtete. „Es sind tolle Schauspieler und eine lustje Rolle“, erklärte Krömer: „Wenn es von der Zeit her passt, denn mach“ ick dit jerne.“ Nach Kurzauftritten in der ARD-Serie „Familie Sonnenfeld“ und bei Til Schweigers Kinofilm „Wo ist Fred“ stünden weitere Gastrollen momentan jedoch nicht an. Dagegen kann sich der Komiker, der mit bürgerlichem Namen Alexander Bojzan heißt, einen abendfüllenden Kinofilm um Kiez-Proll Krömer durchaus vorstellen. „Das wird kommen“, sagte er gestern: „Wann, weiß ich nicht.“

Potsdam kennt der gebürtige Neuköllner noch aus seiner Zeit bei „Radioeins“. Besonders oft war er seitdem aber nicht mehr in der Landeshauptstadt, die ihm „viel zu weit ab vom Schuss“ liegt: „Weil ick keinen Führerschein hab.“ Auch die Potsdamer „Villa“, die er vor einigen Wochen in seiner „Krömer-Show“ kaufen wollte – eine abenteuerliche Bretterbude – steht eigentlich in Berlin, wie er gestern verriet. Krömer in Potsdam? „Mir ist das zu einsam hier“, bekannte der Berliner, der zur Zeit in Kreuzberg wohnt und dort nicht nur Döner und Späteinkauf schätzt: „Ick brauch“ schon ein bisschen Stress.“

Krömer im Krimi hat dagegen durchaus Zukunftschancen: „Ich wär im Krimi gern mal der Mörder“, sagte der Schauspieler gestern: „Das wär noch so ein Traum von mir.“

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