Landeshauptstadt: Kritiker des Sinterklaas-Festes planen Aktionen

Innenstadt – Für den Sinterklaas-Weihnachtsmarkt am Wochenende müssen die Veranstalter mit vereinzelten Protesten rechnen. Eine Arbeitsgruppe will heute über mögliche Aktionen beraten, wie Andreas Menzel – Ex-Grünen-Stadtverordneter und für die Unabhängige Wählergemeinschaft Ortsbeiratsmitglied in Groß Glienicke – den PNN am Mittwoch sagte.

Die Gegner stören sich an der Figur des „Zwarten Pieten“. Über die schwarz geschminkten Helfer des Sinterklaas’ wird auch in den Niederlanden seit Jahren diskutiert. Menschen mit schwarzer Hautfarbe könnten sich dadurch diskriminiert fühlen, so die Kritik. Andreas Menzel kündigte an, beim Potsdamer Sinterklaasfest Vorfälle, „bei denen rassistische Stereotype bedient werden“ zu fotografieren und anzuzeigen. Menzel hat sich auch an den Verfassungsschutz gewandt.

Die Junge Union (JU) rief indes zur Toleranz gegenüber den niederländischen Traditionen und zum friedlichen Ablauf des Marktes auf. „Wir müssen wirkliche Probleme und tatsächlichen Rassismus bekämpfen, nicht aber einen Helfer des Nikolaus, der deshalb schwarz ist, weil er durch Schornsteine kriecht, um den Kindern die Geschenke zu bringen“, sagte JU-Kreischef Philipp Sternad. Peter Schultheiß von der Fraktion Potsdamer Demokraten kritisierte die Debatte generell und fragte polemisch: „Sollen wir jetzt das bei Kindern beliebte Kartenspiel ,Schwarzer Peter’ auch genderkonform in ,Dunkelgraue Petra’ umbenennen?“

Das Sinterklaasfest findet am Samstag von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr statt, der Eintritt ist frei. Das ehrenamtlich organisierte Fest war im vergangenen Jahr wegen Organisationsschwierigkeiten ausgefallen. jaha/HK