ATLAS: Kuddelmuddel
Die Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB) hat sich „unzulässige Wettbewerbsvorteile“ gegenüber privaten Anbietern von Stadtrundfahrten verschafft. Dieses deutliche Urteil des Landgerichts Potsdam hätte sich der landeseigene Tourismusvermarkter ersparen können.
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Die Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB) hat sich „unzulässige Wettbewerbsvorteile“ gegenüber privaten Anbietern von Stadtrundfahrten verschafft. Dieses deutliche Urteil des Landgerichts Potsdam hätte sich der landeseigene Tourismusvermarkter ersparen können. Denn schon vor drei Jahren gab es Vorwürfe gegen die TMB: Die Busfahrten der privaten Anbieter würden von ihr nur unzureichend beworben, obwohl die TMB alle Potsdamer Attraktionen gleichberechtigt vermarkten müsste – immerhin erhält die landeseigene GmbH dafür von der Stadt rund 550 000 Euro pro Jahr. Doch die TMB mache vor allem Werbung für die eigenen Touren, hieß es damals. Weil wegen des Streits der Tourismusbranche ein Imageschaden drohte, berief Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) einen runden Tisch ein. Es nützte nichts. Die TMB blieb stur. Nun steht sie vor einer paradoxen Situation: Die TMB darf ihre eigenen Stadtrundfahrten durch Potsdam nicht mehr in ihren Touristinformationen im Hauptbahnhof und am Luisenplatz bewerben oder verkaufen – die anderen privaten Touren aber muss sie dort weiter vermarkten. So entsteht ein Kuddelmuddel, der nicht im Sinne der Touristen sein kann.
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