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Homepage: Kulissen ohne Kompromisse Studentin Kasia Swiezak stattete HFF-Lounges aus

Strohballen sind feuergefährlich. Das wusste Kasia Swiezak zwar schon vorher – durch ihre „Spiel mir das Lied vom Tod“-Lounge hat es die Studentin der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) nun auch amtlich.

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Strohballen sind feuergefährlich. Das wusste Kasia Swiezak zwar schon vorher – durch ihre „Spiel mir das Lied vom Tod“-Lounge hat es die Studentin der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) nun auch amtlich. „Was war das für ein Riesenkampf mit dem Brandschutz, die Strohballen im HFF-Foyer zu genehmigen“, erinnert sich die blonde Studentin (Bild o.r.). Doch sie konnte sich durchsetzen und das Western-Set steht komplett mit stilechten Heuballen zum Fläzen nun im Eingangsbereich der Hochschule, um die „Sehsüchte“-Festivalgäste zum Ausruhen zwischen den Festivalfilmen einzuladen.

Drei Lounges gestaltete die in Polen geborene Szenografie-Studentin, die seit drei Jahren an der HFF studiert. „Bis auf solche Sicherheitsdiskussionen hatte ich allerdings komplett freie Hand“, sagt Swiezak. Ohne Kompromisse habe sie ihre Lümmel-Lounges auch geplant. Die drei Filmsets zum Ausruhen beim „Sehsüchte“-Festival sollten nach Vorstellung der Gestalterin vor allem kontrastreich sein. Und – natürlich – sollte das Thema Film erkennbar sein. Herausgekommen sind thematische und farbliche Gegensätze. Neben dem Western-Set, das an den legendären Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ erinnern soll, baute Swiezak gemeinsam mit ihrem Team eine „Avatar“-Lounge. Ein grün-blauer Dschungel aus echten Pflanzen und Plastikgewächsen ist entstanden. Doch die Studentin ist nicht ganz zufrieden. „Die angemalten Blätter kommen kaum zur Geltung“, kritisiert sie ihre eigene Arbeit. Die Unzufriedenheit hält nicht lange vor. Denn Kasia Swiezak ist froh darüber, dass sie die Lounge-Kulissen bauen durfte: „So erlebe ich das direkte Urteil des Publikums“, sagt sie. Normalerweise seien die Ansichten der Zuschauer über Film-Sets ziemlich schwer in Erfahrung zu bringen. Die Fachleute scheinen ihre Arbeit zu schätzen. Den Babelsberger Kulissenbauern vom Art Department durfte sie bereits bei zwei großen Produktionen assistieren: „Operation Walküre“ war eine davon. „Produzent und Hauptdarsteller Tom Cruise begrüßte mich sogar namentlich“, erzählt die Studentin stolz.

Stolz ist sie auch auf ihr Jean-Luc-Godard-Set im Foyer der HFF: ein Schlafzimmer in Grau-Tönen. „Die Schwarz- Weiß-Stilisierung für Godard als Pionier des Nouvelle Vague-Films finde ich passend“, sagt sie und schmeißt sich auf das Godard-Bett. Nebenan locken die Western-Strohballen auch noch kurz vor Festivalende zum Sitzen – unversehrt und unverbrannt.Kay Grimmer

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