Landeshauptstadt: Kulturforum Glienicker Brücke geplant
Potsdamer Verein Rosenweiss e.V. bittet Merkel und Bush um Unterstützung
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Berliner Vorstadt - Der Potsdamer Verein Rosenweiss e.V. will an der Glienicker Brücke ein „Kulturforum für internationale, europäische und transatlantische Verständigung“ und eine internationale Gedenkstätte samt Museum einrichten. Für das Projekt legte der Verein um die Potsdamer Thomas Uhlig und Siegmund Radtke jetzt ein schriftliches Konzept vor – und schickte dies samt Bitte um Unterstützung auch an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den US-amerikanischen Präsidenten George W. Bush.
Das Kulturforum soll nach Konzept des Rosenweiss e.V. in der Villa Schöningen und der Villa Kampffmeyer seinen Sitz haben. In beiden Gebäuden direkt an der Glienicker Brücke solle es Themenräume, Wechselausstellungen, multimediale Darstellungen und Veranstaltungen geben. Den Eigentümern der Villen sei das Konzept ebenfalls zugegangen, schreibt Vereinsmitglied Uhlig. Die Villa Schöningen gehört dem Vorstand der Axel Springer AG, Mathias Döpfner. Sein Konzept sieht bisher vor, nach Sanierung der Villa dort ein öffentliches Kulturzentrum samt Restaurant einzurichten. Die Villa Kampffmeyer ist im Besitz einer Tochterfirma der Commerzbank.
„Erinnerung und Mahnung brauchen authentische Orte, damit sich die Geschichte nicht wiederholt“, heißt es im Konzept des Rosenweiss e.V.. Kulturzentrum und Gedenkstätte an der Glienicker Brücke könnten zur „internationalen, europäischen und transatlantischen Verständigung“ beitragen. Zentrale Themenkomplexe des Museums sollten der Kalte Krieg und die Teilung Deutschlands, der Mauerbau und seine Opfer, die Glienicker Brücke als Passierstelle für Diplomaten und Militärs, die Agentenaustausche, der Mauerfall und die Wiedervereinigung sein. Zum Gedenken solle es einen „Raum der Stille“ geben, Fluchtversuche und das Schicksal der Maueropfer sollen dokumentiert werden. Auch ein Restaurant soll eingerichtet werden.
Finanziert werden soll das Vorhaben nach Vorstellungen von Rosenweiss e.V. mit Fördermitteln. „Bedeutung und Zielstellung des Projekts legitimieren den Einsatz von öffentlichen Geldern“, heißt es im Konzept. Außerdem solle eine Stiftung für „nachhaltige Verständigung und Aufarbeitung“ gegründet werden. Ein Kulturforum an der Glienicker Brücke werde „sehr hohe internationale Aufmerksamkeit genießen“, meinen Uhlig und Radtke als Autoren des Konzepts. Damit könne „zurückhaltend“ von 250 000 Besuchern pro Jahr ausgegangen werden. Es sei zwar „aus ethischen Gründen nicht entscheidend“, doch hohe Besucherzahlen würden einen „hohen Anteil zur Finanzierung der Investitionen“ beitragen. Auch lasse sich das Kulturforum in die Touristenroute unter anderem zum Schloss Cecilienhof einbinden. SCH
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