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Landeshauptstadt: Kunsthalle muss sein

Trotz Angebot durch die Stadt Brandenburg kann Potsdam nicht auf eigene Kunsthalle verzichten

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Trotz Angebot durch die Stadt Brandenburg kann Potsdam nicht auf eigene Kunsthalle verzichten Zu einer Kunsthalle in Potsdam kann es keine Alternative geben. Auch wenn die Stadt Brandenburg/Havel in Hinblick auf Potsdams Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 ihre Halle auf dem Brennaborgelände anbietet, kann dies nicht bedeuten, dass Potsdam in Zukunft auf ein eigenes Gebäude verzichtet. Zu diesem Schluss kam der Kulturausschuss am Donnerstagabend. Saskia Hünecke (Bündnis 90/Die Grünen) plädiert für eine Kunsthalle im Fachhochschulgebäude am Alten Markt. Da die Fachhochschule in den kommenden Jahren das Gebäude verlassen werde, stehen hier Räume zu Verfügung, die sich durch Umbauten ideal als Ort für zeitgenössische Kunst eignen. Dieses Vorhaben unterstützt auch ein Konzept des Beirats Potsdamer Mitte. Dieses sieht vor, dass in den oberen Etagen des Gebäudes neben Ausstellungsräumen auch Ateliers und Büroräume entstehen könnten. Die derzeitigen Lichthöfe mit einer Höhe von acht Metern sollen nach einem Umbau Platz für Installationen bieten. Ein würfelförmiger Anbau soll als Eingangsbereich auch für die Bibliothek und dem geplanten Science Center in den leergezogenen Ladenflächen dienen. Hünecke bezeichnete ein derartiges Vorhaben mit Hinblick auf die Kulturhauptstadtbewerbung 2010 als einmalige Chance. Der Brandenburger Stadtverordnetenvorsitzende Friedrich von Kekulé (CDU) war extra nach Potsdam gekommen, um noch einmal, wie schon in der Sitzung Ende Oktober, die Kunsthalle seiner Stadt ins Gespräch zu bringen. Nur vier Gehminuten vom Bahnhof entfernt, stehen hier 680 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung, die auch schon von internationalen Ausstellern genutzt wurden. Da der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) betonte, dass die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 nicht allein auf Potsdam beschränkt werden solle, könne Brandenburg auf diese Art seinen Beitrag leisten, so Kekulé. Die Fahrt würde nicht länger als bis ins Berliner Zentrum dauern, doch gelte es noch immer einen „mentalen Unterschied“ zwischen den beiden Städten zu überwinden. Der Kulturausschuss betonte, dass die Zusammenarbeit mit Brandenburg in Zukunft einen hohen Stellenwert einnehmen müsse. Doch könne es bei der Frage um eine Kunsthalle kein „entweder oder“ sondern nur ein „sowohl als auch“ geben. Denn es sei niemandem zu vermitteln, wenn zeitgenössische Kunst aus Potsdam in der Stadt Brandenburg Räume für eine Dauerausstellung finden würde. Die Kunsthalle soll nicht von der Stadt errichtet und finanziert werden, erklärte Hünecke. Vor allem durch Schenkungen und Stiftungen soll der Bau und die künftigen Unterhaltungskosten gewährleistet werden. Durch diese Kunsthalle könnten dann auch die über 5000 Ausstellungsstücke, die derzeit vom Potsdam Museum gelagert werden, einen entsprechenden Ort finden. Dirk Becker

Dirk Becker

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