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Landeshauptstadt: Kuscheln mit dem Kaiserskorpion

In den Bahnhofspassagen sind bis zum 2. November Tiere zu sehen, um die man sonst einen Bogen macht

Stand:

Vogelspinne Wuschel hat keinerlei Berührungsängste. Sie hat ihre Erfahrungen mit Menschen und die waren ein Leben lang positiv. Deshalb lässt sich das pelzige Tier auch ohne weiteres von Oliver Schönrock in die Hand nehmen. Der Tiertrainer und Ausstellungsmacher gehört zur Filmtierzentrale Hamburg und tourt mit seinen Lieblingen durch die Einkaufspassagen Deutschlands. In 25 naturnah ausgestattetenTerrarien und vier Freigehegen sind über 100 Tiere unterwegs. Nach Potsdam kamen sie geradewegs aus Berlin. Dort wurde die Ausstellung am Wochenende abgebaut, gestern war in den Bahnhofspassagen schon alles wieder bis 2. November besichtigungsbereit. Nur die Kaimane mussten noch eine Weile in der Transportbox ausharren. Ihr wärmender UV-Strahler war kaputt gegangen und eine neue Speziallampe wurde erst herangeholt.

Der Transport mache den Tieren nichts aus, erklärt Schönrock. Er habe für die Schau ohnehin die friedlichsten, wenig stressanfälligen Tiere ausgesucht. Die Schildkröten, Schlangen, darunter eine riesige Zitronenpython, die Echsen, Spinnen und Käfer stammen alle aus menschlicher Zucht und werden schon als Baby an den Umgang mit ihren Betreuern gewöhnt, so dass sie bald – anders als ihre wilden Artgenossen – keine Scheu mehr vor dem Menschen zeigen.

Einige Tiere fremdeln aber doch etwas im neuen Domizil. Die Tejus, amerikanische Großeidechsen, haben sich erst einmal unter einer Ladung Heu in ihrem oben offenen Gehege verkrochen. Dafür sitzt das Chamäleon ungeniert auf einem Baumast und beäugt sich das Gewusel in den Bahnhofspassagen von oben. Mit „ih“ und „ah“ drücken sich die Besucher derweil an den Scheiben der Terrarien die Nasen platt und als Schönrock sogar einen Skorpion zum Streicheln anbietet, weichen einige erschrocken zurück. Aber auch der Kaiserskorpion mit prallem Giftbeutel am Stachel ist eigentlich „ein liebes Tier“ und verfällt sofort in Schlafstellung als Schönrock die Hand über ihm wölbt.

Täglich um 9.30, 10.30 und 11.30 Uhr gibt es kostenlose Biostunden für Kinder. Nach vorheriger Anmeldung werden Kitagruppen oder Schulklassen bei einer Entdeckungsreise der besonderen Art betreut. Erste Gruppen haben sich schon vormerken lassen. Und es stellt sich als gar nicht unangenehm heraus, wenn die pelzige Vogelspinne, die übrigens federleicht ist, still auf der Handfläche sitzt.

Wie aber bekommt man sie dazu, während einer Filmaufnahme genau das zu tun, was sie soll, zum Beispiel in eine Richtung loszulaufen. Schönrock verrät den Trick. „Mit den feinen Härchen kann die Spinne jeden Luftzug spüren. Wenn ich sie mit einem Strohhalm anblase, ist ihr das unangenehm und sie läuft in die entgegengesetzte Richtung. Die Tiere der Hamburger Filmzentrale haben übrigens schon bei so manchem Dreh mitgewirkt. Die gelbe Python sei gerade bei einem Tatort dabei gewesen. Der Skorpion hat es sogar bis zur Titelgestalt in „Der schwarze Skorpion“ gebracht. Hella Dittfeld

Gruppenanmeldungen beim Centermanagement unter Telefon (0331) 23 379-16, Fax: 23 379-17 oder per E-Mail Alexandra.Mewis@WealthCap.com.

Zwischen 16 und 17 Uhr gibt es täglich Fototermine mit Tieren

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