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Landeshauptstadt: Landaufteilung in Satzkorn Neue Ortsteile sind Thema der Studiengemeinschaft Sanssouci

Auf die im Oktober neu zu Potsdam hinzugekommenen Ortsteile und das von Kulturland Brandenburg ausgerufene Themenjahr „Landschaft und Gärten“ richtet die Studiengemeinschaft Sanssouci, mit über 280 Mitgliedern Potsdams größter historischer Verein, 2004 ihre Forschungs- und Publikationstätigkeit aus. Dafür spricht auch das jetzt erschienene Heft 1/2004 ihrer „Mitteilungen“.

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Auf die im Oktober neu zu Potsdam hinzugekommenen Ortsteile und das von Kulturland Brandenburg ausgerufene Themenjahr „Landschaft und Gärten“ richtet die Studiengemeinschaft Sanssouci, mit über 280 Mitgliedern Potsdams größter historischer Verein, 2004 ihre Forschungs- und Publikationstätigkeit aus. Dafür spricht auch das jetzt erschienene Heft 1/2004 ihrer „Mitteilungen“. Der Vereinsvorsitzende Klaus Arlt erinnert an das 1842 von König Friedrich Wilhelm IV. in Auftrag gegebene Prachtwerk „Die königlichen Schlösser und Gärten bei Potsdam“. Bis zu seinem Tode 1853 plagte sich der Maler, Schriftsteller, Übersetzer und Literaturprofessor August Kopisch damit herum, ohne es abschließen zu können. Dennoch kam das Buch 1854 unvollendet heraus und gilt heute als bibliophile Rarität. Es soll 150 Jahre nach der Ersterscheinung nunmehr als Reprint mit Beiträgen zur Entstehungsgeschichte, zur Biographie Kopischs und wissenschaftlichen Anmerkungen von Prof. Michael Seiler, der Germanistin Sonja Schnitzler und dem Gartenhistoriker Dr. Clemens A. Wimmer neu herausgegeben werden. Im neuen Heft der „Mitteilungen“ nimmt jedoch ein fast 50-seitiger Beitrag über die 1844 – 1858 durchgeführte Separation in Satzkorn den größten Raum ein. Damit gibt die Studiengemeinschaft traditionell einer jungen Historikerin die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse zu publizieren: diesmal Ramona Simone Dornbusch, die Stadtkonservator Andreas Kalesse als prominenten Mitautoren gewonnen hat. Die Aufhebung der Leistungen für den Gutsherren, die Aufteilung des gemeinsam genutzten Landes und die Schaffung zusammenhängender Flurstücke wird an einem konkreten Beispiel abgehandelt. Damit kann auch der Laie nachvollziehen, was die aus den preußischen Agrarreformen folgende Separation eigentlich bedeutete. Ob man diesem Vorgang allerdings mehr als 20 Seiten Einleitung voranstellen sollte, die bei der eiszeitlichen Landschaftsform beginnt, müssen sich Verfasser und Herausgeber fragen lassen. Leichter verdaulich ist ein anderer Beitrag über die neuen Ortsteile: Henning Heese hat eine Übersicht über historisch interessante Personen zusammengestellt, die dort lebten. Mit Käthe Haack, Winnie Markus, Olga Tschechowa, Fita Benkhoff, Karin Hardt, Grethe Weiser u.a. nahmen beispielsweise UFA-Filmstars gleich scharenweise Wohnung im Potsdamer Umland. Die „Mitteilungen“ enthalten außerdem Beiträge über die alten Potsdamer Wassertore (Adolf Kaschube) und den Stadverordnetenvorsteher Carl Christian Horvath (Wolfgang Tripmacker), eine heimatgeschichtliche Literaturschau und die Potsdamer Chronik des Jahres 2003. E.Hoh Mitteilungen der Studiengemeinschaft Sanssouci, 9. Jahrgang, Heft 1/2004, 108 S., 5,50 Euro, ISSN 1432-9050, zu beziehen über das „Internationale Buch“, Brandenburger Str. 41/42, 14467 Potsdam, Tel. (0331) 291496.

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