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Landeshauptstadt: Landesarchiv platzt aus allen Nähten

Magazingebäude übergeben / Direktor Neitmann beklagt „provisorische Verhältnisse“

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Magazingebäude übergeben / Direktor Neitmann beklagt „provisorische Verhältnisse“ Bornim. Der Hauptsitz des Landeshauptarchivs auf dem Bornimer Windmühlenberg nimmt immer mehr Gestalt an. Gestern eröffnete Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka ein neues Magazingebäude. Damit sei ein weiterer Schritt beim Abschied von einem Provisorium vollzogen worden, sagte sie. Das Land komme dem Ziel näher, den Standort im Potsdamer Ortsteil Bornim zum Hauptsitz des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (BLHA) zu machen. Das historische Schriftgut des Landes habe jahrzehntelang in der Orangerie in der Nähe von Schloss Sanssouci gelagert. Dieses Gebäude erfülle jedoch nicht die Anforderungen, beispielsweise des Brand- und Arbeitsschutzes. „Die Räumung der östlichen Pflanzenhalle und der Abbau der Holzregalkonstruktion wird der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten schon bald die lange geforderte Möglichkeit geben, die Halle wieder ihre ursprünglichen Bestimmung als Winterquartier für Blumen und Pflanzen der Schlossgärten zuzuführen“, bemerkte BLHA-Direktor Klaus Neitmann. Gleichwohl werde das Landeshauptarchiv auch in den nächsten Jahren noch zahlreiche Räume des Orangeriegebäudes nutzen müssen, weil unter anderem für die Dienstbibliothek des Archivs mit ihren rund 90000 Bänden, die Restaurierungswerkstatt und die Fotostelle sowie die Personalverwaltung, die Registratur und die zum Archiv gehörende Landesfachstelle für Archive und öffentliche Bibliotheken in Bornim bisher keine Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden sind. Nach Angaben von Neitmann wurden an dem neuen Standort bereits mehr als fünf Millionen Euro verbaut. In dem Neubau wurden rund 15500 laufende Meter Akten und Amtsbücher in klimatisierten Räumen und in Platz sparenden Rollregalen untergebracht. Damit herrschten sehr gute Bedingungen für die dauerhafte Lagerung und Aufbewahrung der wertvollen Unterlagen, sagte Neitmann. Trotzdem bleiben die laut Neitmann „provisorischen Verhältnisse in Bornim“ schwierig. Das Brandenburgische Landesarchiv sei bemüht, die von Benutzern als ungenügend beklagten Sanitärverhältnisse und den mangelhaften Aufenthaltskomfort schrittweise zu verbessern. Am dramatischsten entwickelt sich indes das Problem der fehlenden Magazinfläche. Trotz einer archivfachlich bedenklichen sehr dichten Einlagerung der Unterlagen in Bornim stehen dort kaum mehr Platzreserven für die Übernahme der Unterlagen aus den brandenburgischen Ministerien zur Verfügung. Um die Mängel abzustellen ist ein Neubau vorgesehen. Neitmann: „Das Bebauungsplanverfahren, die Abstimmungen mit der Stadt Potsdam und die Vorbereitungen für die Konkrete Gebäudeplanungen mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur und der Landesbauverwaltung lassen hoffen, dass die uneffektive Aufteilung des Archivs auf zwei Standorte und die provisorischen Verhältnisse bald beendet werden können und dass das Archiv bald die erforderlichen Magazinflächen bieten kann, um seine gesetzliche Aufgabe zu erfüllen. G. S.

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