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Landeshauptstadt: Landessportbund will Minsk zur Kita machen

An diesem Samstag läuft das Verfahren für Interessenten für den DDR-Bau am Brauhausberg ab

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Templiner Vorstadt - In den Räumen des ehemaligen Terassenrestaurants Minsk könnten künftig Kinder betreut werden. Der Landessportbund Brandenburg hat sich mit seiner Tochter LSB Sportservice Brandenburg gGmbH um den Kauf des seit Jahren ungenutzten Gebäudes am Brauhausberg beworben und will daraus eine Kindertagesstätte machen, teilte der Landessportbund am Freitag mit. Details zu dem Vorhaben will der Sportverband, in dem alle Sportvereine Brandenburgs Mitglieder sind, am kommenden Dienstag erläutern.

Damit steigt der Landessportbund auf den letzten Drücker in das seit Anfang Mai laufende Interessensbekundungsverfahrens für das Minsk ein – das endet am heutigen Samstag. Mit dem Verfahren soll geklärt werden, ob es einen zahlungskräftigen Investor für eine öffentliche Nutzung des DDR-Baus gibt und ob es sich lohnt, das Gebäude zu erhalten. Andernfalls soll es abgerissen werden und Wohnneubauten Platz machen. Anfang August soll das Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Sportverband ist offenbar nicht der einzige Interessent: „Das Exposé wurde von mehreren potenziellen Investoren angefragt. Auch einige Besichtigungstermine haben bereits stattgefunden“, hatte Kai-Uwe Engel von der Potsdamer Unternehmensberatung Asenticon, die im Auftrag der Stadt das Interessenbekundungsverfahren durchführt, kürzlich gesagt. Zu den Bewerbern wollte er sich vorerst nicht äußern.

Wird das Minsk jedoch nicht erhalten, sondern abgerissen, können am Brauhausberg mehr Wohnhäuser gebaut werden. Die Mehreinnahmen könnten die Stadtwerke, die das Areal im Auftrag der Stadt entwickeln, in die Finanzierung des Badneubaus stecken. Die Kosten dafür bewegen sich zwischen 31,4 und 36,2 Millionen Euro. Ursprünglich sollte der Bau des Bades 23 Millionen Euro kosten.

Zum möglichen Engagement des Landessportbunds für das Minsk wollte sich die Stadtverwaltung am gestrigen Freitag nicht inhaltlich äußern. Man begrüße aber prinzipiell ein Engagement für den Brauhausberg, so Stadtsprecher Markus Klier. Der Betrieb einer Kita wäre für den Landessportbund kein Neuland: Der Sportverband betreibt in Potsdam bereits sechs Einrichtungen mit Platz für fast 700 Kinder. Marco Zschieck

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