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CDU will Anhörung im Innenausschuss: Landtag prüft Polizeieinsatz gegen SVB-Fans
Der aus dem Ruder gelaufene Einsatz nach dem Fußball-Landespokalfinals des SV Babelsberg 03 beim Luckenwalder FSV, bei dem 150 Fans verletzt wurden, wird weiter untersucht. Im Innenausschuss des Landtags sollen demnächst die Vertreter beider Vereine angehört werden.
Stand:
Potsdam/Luckenwalde - Der aus dem Ruder gelaufene Polizeieinsatz nach Abpfiff des Fußball-Landespokalfinals des SV Babelsberg 03 (SVB) beim Luckenwalder FSV Ende Mai muss nach Ansicht der oppositionellen CDU im Innenausschuss des Landtags Brandenburg weiter aufgeklärt werden. Auf Antrag der Abgeordneten Sven Petke und Björn Lakenmacher (beide CDU) sollen in der letzten Sitzung des Innenausschusses vor der parlamentarischen Sommerpause am 30. Juni Vertreter der betroffenen Vereine angehört werden – konkret SVB-Vorstandschef Archibald Horlitz und FSV-Präsident Dirk Heinze.
„Wir wollen den Vereinen Gelegenheit geben, ihre Sicht auf den Einsatz der Polizei vorzutragen“, sagte Petke den PNN. Vor allem gehe es darum, die richtigen Schlüsse aus den Vorfällen zu ziehen. „Die bisherige Darstellung des Polizeiführers im Innenministerium war leider oberflächlich“, erklärte Petke.
150 SVB-Fans wurden durch Polizeieinsatz verletzt
Tatsächlich blieb der Leitende Polizeidirektor Andreas Backhoff, Referatsleiter Einsatzangelegenheiten der Polizei im Innenministerium, vor zwei Wochen im Innenausschuss hinter der Darstellung der Polizeidirektion West zurück – und löste damit neuen Ärger beim SVB aus. Zuvor hatten Direktionschef Peter Meyritz und SVB-Vorstand Horlitz gemeinsam verkündet, dass der Polizeieinsatz aufgearbeitet wird. Meyritz hatte sogar sein Bedauern für die zahlreichen, durch Pfefferspray der Polizei verletzten SVB-Fans ausgedrückt und Fehler eingeräumt. Der Verein sprach von 150 Anhängern, die durch den massiven, teils wahllosen Einsatz von Pfefferspray in den Fanblock hinein und durch Schlagstöcke verletzt worden seien.
Nach bisherigem Stand gab es schon vor dem Spiel und nach Abpfiff mehrere Pannen bei den Absprachen zwischen Polizei und Verein. Nach Backhoffs Bericht im Innenausschuss warf Horlitz der Polizei vor, die zuvor mit Meyritz getroffene Verabredung einer gemeinsamen Aufklärung gebrochen zu haben. Auch CDU und Linke im Landtag zogen in Zweifel, ob das harte Vorgehen der Polizei verhältnismäßig und ob überhaupt ein Rechtsgut in Gefahr war.
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