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Hochgewachsen. Die Langen Kerls treten bundesweit und international auf.

© Klaer

Landeshauptstadt: Lange Kerls gesucht

Potsdamer Riesengarde sucht große Männer

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Mindestgröße ist 1,88 Meter: Der Verein zur Förderung und Pflege der Tradition der Potsdamer Riesengarde „Lange Kerls“ e.V. sucht neue Mitglieder. Gefragt seien vor allem großgewachsene Männer, die sich für regionale Geschichte interessieren, erklärt der Vereinsvorsitzende Gerd Köhler. Ziel sei es „im Sinne eines lebendigen Museums“, die Langen Kerls von Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. darzustellen: „Dabei sind wir historisch so korrekt wie möglich.“ Deswegen übernehme man auch die damalige Mindestgröße für die Grenadiere von sechs preußischen Fuß – umgerechnet 1,88 Meter.

So hochgewachsene Männer seien heute zwar nicht mehr so selten wie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dennoch plagen den Verein, der 1990 gegründet wurde, Mitgliedersorgen. Neue Interessenten könnten sich am 6. August und unverbindlich ein Training ansehen. Dann üben die Langen Kerls zwischen 11 und 15 Uhr öffentlich im Krongut Bornstedt.

Auch beim Exerzieren soll es historisch korrekt zugehen. Der Verein richtet sich deshalb nach dem originalen Exerzierreglement von 1726. Die Vereinsmitglieder stellen dabei hauptsächlich Grenadiere dar, es gibt aber auch Tamboure, Fähnriche, Zimmermänner, Offiziere, Fürst Leopold von Anhalt-Dessau und König Friedrich Wilhelm I. Zur Vereinsarbeit gehören Auftritte bei Festen, Stadtumzügen, Staatsempfängen, TV-Shows. So werden die Langen Kerls in der kommenden Woche bei der 1. Moritzburger Ballnacht im sächsischen Schloss Moritzburg dabei sein.

„Wir sind ein militärhistorischer Verein langer Kerls“, erklärt Vereinschef Köhler, der selbst 2,10 Meter misst. Vertreten sei eine Vielzahl von Berufen vom Musiker zu Regierungsangestellten, vom Kfz-Schlosser zum Rechtsanwalt, vom Tierarzt zum Schifffahrtskapitän. Auch Schüler und Studenten seien dabei.

Was sie alle eint, ist das Interesse an Geschichte und der Wunsch, diese Geschichte anderen anschaulich nahezubringen. Dazu gehören neben dem Exerzieren an sich auch immer die Erklärung und das persönliche Gespräch mit den Zuschauern. „Es geht uns ganz ausdrücklich nicht um Verherrlichung oder Verklärung der Zeit“, betont Köhler. Es werde nie vergessen, dass Geschichte immer zwei Seiten hat: „Schwarz-Weiß-Malerei verbietet sich von selbst.“ jaha

Interessenten melden sich per Mail an Musterung2016@lange-kerls.de.

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