Landeshauptstadt: Lange Nacht für die Fußballgucker Hoga will Aufhebung der Sperrzeiten erreichen
Der Hotel- und Gaststättenverband Brandenburgs (Hoga) möchte mit Blick auf die Fußballweltmeisterschaft die Sperrzeitenverordnung für Gaststätten abschaffen. Bei schönem Sommerwetter soll es auch möglich sein, länger draußen zu sitzen, ob nun mit oder ohne Fußballevents.
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Der Hotel- und Gaststättenverband Brandenburgs (Hoga) möchte mit Blick auf die Fußballweltmeisterschaft die Sperrzeitenverordnung für Gaststätten abschaffen. Bei schönem Sommerwetter soll es auch möglich sein, länger draußen zu sitzen, ob nun mit oder ohne Fußballevents. Angestrebt wird, die Außensperrzeiten bis 24 Uhr zu verlängern. Dem steht das Nachtruhegebot von 22 bis 6 Uhr entgegen. So einfach scheint die Sache aber nicht zu sein. Auf dem Hoga-Neujahrsempfang am Dienstagabend im Steigenberger-Hotel versprach Ministerpräsident Matthias Platzeck zwar, „Stück für Stück bürokratische Hemmnisse“ abzubauen, doch für die Abschaffung der Sperrzeiten, „könnte eine Gesetzesänderung nötig werden“. Umweltminister Dietmar Woidke sagte gestern im Landtag, dass eine Verlängerung der Öffnungszeiten von Biergärten wohl mit Bundes- und EU-Recht kollidieren würde.
Platzeck versicherte dem Hotel- und Gaststättenverband Brandenburgs zumindest, dass die Verwaltung daran arbeite, ein gästefreundliches Fluidum zur Fußball-WM zu schaffen und darüber hinaus, den Gastwirten bessere Arbeitsbedingungen zu gewähren. Immerhin seien Hotellerie und Gastronomie die Branche, die im Land immer noch die meisten Lehrlinge ausbilde und vier Prozent zum Gesamteinkommen des Landes beitrüge.
Das Jahr 2005 ist für die Hotellerie zufriedenstellend gelaufen, sie schreibe im allgemeinen eine schwarze Null, sagte Hoga-Hauptgeschäftsführer Uwe Strunk, wobei es der Branche in Potsdam und Umgebung „immer etwas besser“ gehe. Nicht zufrieden mit dem Vorjahr wären dagegen die Gastronomen, die nicht nur unter der Wirtschaftsflaute, sondern auch unter den steigenden Betriebskosten ächzten. Nicht nur Strom- und Wasserpreise stiegen in einer Weise, dass sie „kaum noch erträglich“ seien, sagte der Präsident des brandenburgischen Hotel- und Gaststättenverbandes Thomas Badstübner. Auch das neue Rundfunkgesetz belaste die Gastronomen über Gebühr und bedürfe für diesen Bereich der Nachbesserung.
Einen guten Weg haben Potsdams Gastwirte eingeschlagen, um durch selbstorganisierte Events die Gäste anzulocken. So bezeichnete die Chefin des Steigenberger-Hotels, Gondra Wettley, den Opernwinter als insgesamt gut gelungen. Schlösserstiftung, Protagonisten und Hotellerie hätten ausgezeichnet zusammengearbeitet und auf jeden Fall werde es Ende dieses Jahres ein neues Angebot geben. Auch die Potsdamer Erlebnisnacht „Mittendrin“ bekommt eine zweite Auflage. Allerdings noch nicht im Winter. „Wir setzen auf Qualität und wollen die nicht durch Schnellschüsse gefährden“, sagte dazu Hoga-Kreisvorsitzender Mario Kade. dif
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