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Aus dem Rennen: Leidenschaft nicht wiedergefunden

Nach der Niederlage gegen Duisburg schied Turbine Potsdam nun beim FFC Frankfurt aus dem DFB-Pokal aus.

Stand:

Das Triple – Meistertitel, DFB-Pokalsieg und Champions-League- Triumph – ist für Turbine Potsdam in dieser Saison nicht mehr möglich, da Potsdams Fußballerinnen am Sonntag im Pokal-Viertelfinale durch ein deutliches 1:5 (0:3) beim Dauerrivalen und Cup-Verteidiger FFC Frankfurt aus dem Rennen geworfen wurden. Gina Lewandowski (4.), Svenja Huth (10.), Saskia Bartusiak (30.), Kerstin Garefrekes (55.) und Jessica Landström (81.) trafen dabei für die Gastgeberinnen, Viola Odebrecht (88.) für Turbine. Neben Frankfurt zogen auch der FCR Duisburg, Bayern München und der Hamburger SV ins Halbfinale ein.

Drei Wochen nach seinem 2:0-Sieg in der Bundesliga an gleicher Stätte war der Deutsche Meister gestern im Stadion am Brentanobad vor 1830 Zuschauern nur ein Schatten seiner selbst. Ohne die verletzt beziehungsweise krank fehlenden Babett Peter, Patricia Hanebeck und Genoveva Anonma war Turbines Spiel ein Torso. Frankfurt, nach zuletzt vier Niederlagen in Folge mit dem Rücken zur Wand und ohne Fatmire Bajramaj, die sich beim Warmmachen unmittelbar vorm Anpfiff verletzt hatte, störte Potsdams Spielaufbau früh und konsequent – mit schnellem Erfolg. Schon in der vierten Minute war Gina Lewandowski nach einem 22-Meter-Freistoß Melanie Behringers von halblinks per Kopf zum 1:0 zur Stelle, bald darauf erhöhte Svenja Huth nach einer Flanke Jessica Landströms ebenfalls per Kopfball zum 2:0, und als Turbine-Schlussfrau Alyssa Naeher bei einem Freistoß Sandra Smiseks den Ball direkt zu Saskia Bartusiak faustete, bedankte die sich mit dem 3:0. Frankfurts Torfrau Nadine Angerer dagegen verlebte eine ruhige erste Halbzeit.

Das änderte sich auch nach der Pause nur unwesentlich. Der Gastgeber diktierte das Geschehen, Kerstin Garefrekes traf nach einem Smisek-Pass von rechts ins lange linke Eck, dann netzte Landström flach zum 5:0 ein. Turbine rannte immer wieder vergeblich an, ehe Viola Odebrecht – nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Jennifer Zietz mit der Kapitänsbinde spielend – kurz vor Ultimo mit einem Lupfer über Angerer hinweg zumindest das Ehrentor gelang. Zuvor mussten auch Bianca Schmidt und Chantal de Ridder verletzt vom Feld.

„Heute hatte niemand bei uns Normalform, und die Summe der schlechten Einzelleistungen war eine schlechte Mannschaftsleistung“, schimpfte Potsdams Trainer Bernd Schröder nach der Partie. „Heute war zu sehen, wie wichtig bei uns die Achse Peter – Hanebeck – Anonma ist. Wenn die ausfällt, nutzen aber andere die Gunst der Stunde nicht.“ Wobei der Coach vor allem an Inka Wesely, Antonia Göransson und Isabel Kerschowski dachte, die für die genannten Stammspielerinnen in die Startelf gerückt waren. „Unsere Mannschaft ließ heute Leidenschaft und letzten Einsatz vermissen – so wie schon in den letzten 25 Minuten unseres Liga-Heimspiels gegen Duisburg“, erklärte Schröder, der das 2:3 gegen Duisburg am Samstag in der Sportschule Grünberg mit dem Team ausgewertet hatte. Ärgerlicher als das Ausscheiden selbst sei für ihn das Wie, so der Coach. „Hätten wir um jeden Preis ins Halbfinale gewollt, hätten wir Peter, Hanebeck und Anonma eingesetzt – und unsere neue isländische Stürmerin Margret Vidarsdottir.“

Turbine: Naeher; Zietz (46. de Ridder, 86. Demann), Wesely, Kemme; Schmidt (68. Kulis), Odebrecht, Cramer, Göransson; Nagasato, Mittag, I. Kerschowski.

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