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Landeshauptstadt: Lichte Quader am Hauptbahnhof

Brandenburgs Investitionsbank ILB präsentiert Siegerentwurf für neuen Hauptsitz ab 2016

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Innenstadt - Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) hat im Zuge eines Planungswettbewerbs für den Neubau ihres künftigen Hauptsitzes in den Nuthewiesen gegenüber dem Hauptbahnhof einen Architekturentwurf als Sieger gekürt. Ein Preisgericht hat aus 18 eingereichten Arbeiten den Entwurf der KSP Jürgen Engel Architekten GmbH aus Berlin mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Die ILB will auf einem 20 000 Quadratmeter großen Areal einen Neubaukomplex errichten, in dem künftig 700 Mitarbeiter der Landesbank arbeiten können. Der Siegerentwurf sieht zunächst drei gleichartige, sehr transparente Baukörper mit quadratischer Grundfläche vor, ein vierter Bau stellt eine Option für eine spätere Erweiterung dar. Alle Entwürfe werden im Rahmen der am Freitagabend durch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und dem ILB-Vorstandsvorsitzenden Klaus-Dieter Licht eröffneten Ausstellung bis 7. Juli in den Bahnhofspassagen der Öffentlichkeit präsentiert.

Wie Licht gegenüber den PNN und in seiner Festrede informierte, werden nun die Machbarkeit und die wirtschaftlichen Aspekte geprüft. Eine Entscheidung über den Neubau falle bis November diesen Jahres. Der zweite Wettbewerbs-Preis wurde an die Architekten BKSP Grabau Leiber Obermann und Partner aus Hannover vergeben. Mit dem dritten Preis wurde die Henn GmbH aus München ausgezeichnet. Zudem wurden zwei Arbeiten mit Anerkennungen gewürdigt. Alle drei Siegerentwürfe könnten gebaut werden. „Einer der drei gekürten Entwürfe wird es“, sagte Licht und ergänzte: „Der Vorstand präferiert den Siegerentwurf.“

Die von KSP Jürgen Engel Architekten vorgeschlagene Architektur sei „nicht so massiv und bietet Durchblicke“, sagte Licht; die Gebäude öffneten sich zum Stadtschloss und zur Havel. „Großzügige Öffnungen bieten außergewöhnliche Blicke“, heißt es in der Begründung der Jury, in der auch Gestaltungsratschefin Ulla Luther saß. Wie Licht weiter erklärte, stehe auch schon der Einzugstermin fest, da der Mietvertrag der ILB für ihren derzeitigen Hauptsitz in der Steinstraße Ende 2016 ende. Zwar könne die ILB das Hochhaus auch kaufen, doch der Vorstand wünsche einen besseren, zukunftsweisenderen Standort.

Den habe sich die ILB vis-à-vis des Hauptbahnhofes gesichert, erklärte der Oberbürgermeister. Eines Tages werde es eine schnelle Zugverbindung von unter 30 Minuten zum Flughafen BER in Schönefeld geben. Er sei froh über den Umzug der ILB in die Mitte. Jakobs: „Wir wollen auch Dienstleistung in der Innenstadt haben.“ Bauen in Potsdams Mitte sei nicht einfach, es gebe Rahmenbedingungen, beispielsweise Sichtachsen. Gleichsam lobte Jakobs das von der ILB mit dem Wettbewerb und der nun jedem zugänglichen Ausstellung gewählte transparente Verfahren zum Finden der geeigneten Architektur. Allerdings sagte Jakobs zu ILB-Chef Licht: „Ich hoffe, sie legen nicht jedes Wort auf die Goldwaage“. Jakobs: „Kritik muss man aushalten können, ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.“

Die Mitglieder der Bürgeriniative Mitteschön reagierten am Freitag zunächst zurückhaltend auf die gekürten Wettbewerbsentwürfe. Mitteschön-Mitglied und Schauspieler Jörg Hartmann („Weissensee“) sagte, der Siegerentwurf sei schon der beste der 18 Wettbewerbsbeiträge, denn er sei „nicht so pompös und riesig“. Hartmann: „Ich werde mich dennoch wohl nie an solche Kisten gewöhnen.“ Hartmanns schales Gefühl: „Das könnte überall stehen.“

Bauausschuss-Mitglied Steffen Pfrogner lobte den Wettbewerb und die Tatsache, dass Bürgerinitiativen schon früh über die ILB-Pläne informiert wurden. Pfrogner: „Das war in Potsdam neu.“

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