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Das abgebrannte Auto der SPD-Europa-Politikerin Dagmar Roth-Behrendt in der Seepromenade in Groß Gleinicke.

© Andreas Klaer

Groß Glienicke: Linksextremisten bekennen sich zu Brandanschlag auf Politikerauto

Zu dem Brandanschlag auf den BMW der SPD-Europaabgeordneten Dagmar Roth-Behrendt und die Farbbeutelwürfe auf deren Villa im Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke hat sich nach PNN-Informationen eine Gruppe bekannt, die offenbar aus der linksextremistischen Szene kommt. Die Tat könnte demnach ihrem Mann Horst Reichenbach gegolten haben. Schaltet sich die Bundesanwaltschaft ein?

Stand:

Horst Reichenbach soll als Leiter der „Task Force Griechenland“ der Europäischen Kommission Griechenland beim Aufbau einer funktionierenden Verwaltung helfen und dort das europäische Spardikat mit durchsetzen. Nach PNN-Informationen prüft die Bundesanwaltschaft eine Übernahme der Ermittlungen. Wie der Potsdamer Oberstaatsanwalt Helmut Lange am Dienstagnachmittag den PNN bestätigte, sei bei einer Berliner Tageszeitung ein Bekennerschreiben eingegangen, unterzeichnet mit „Die FreundInnen von Loukanikos“.
Nach PNN-Informationen ging das Schreiben bei der Berliner Morgenpost ein.

Zum Nachhören: Peter Tiede auf Radio Eins im Interview zum Thema

Loukanikos heißt ein Hund, der auf vielen, teils gewalttätigen Demonstrationen gegen den Sparkurs der griechischen Regierung und die Sparauflagen der EU in Griechenlands Hauptstadt Athen in erster Reihe mitgelaufen ist. Der Hund ging auch immer wieder auf Polizisten los. Im Internet wird es der Anarcho-Hund als "Riot-Dog" bezeichnet.
Zur Authentizität des Bekennerschreibens und zu weiteren Details konnte Lange noch keine Angaben machen: „Wir stehen erst am Beginn der Ermittlungen.“ Bei Ermittlern hieß es, als Täter kämen Berliner Autonome infrage. Noch immer sei aber nicht ausgeschlossen, dass es sich bei den Bekennern auch um Trittbrettfahrer handeln könne. 

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Im Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke hatten unbekannte Täter das Auto der Politikerin, die bis Anfang 2012 als Vizepräsidentin des Europaparlaments fungierte, in der Nacht zum Montag angezündet. Der Wagen befand sich vor dem Grundstück mit dem Haus, dass die Sozialdemokratin seit 2007 bewohnt. Zudem wurde eine Büchse mit roter Farbe gegen das Haus geworfen. Roth-Berendt selbst hat sich bislang noch nicht zu der Attacke geäußert. Ihr Mann war in der griechischen Presse heftig attackiert worden – sein Krisenstab überwacht die Umsetzung der von der Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank mit Griechenland vereinbarten Maßnahmen. Unter anderem bezeichneten ihn griechische Journalisten als „Gau-Leiter“ und „Statthalter Angela Merkels“.
Die Familie bekam nach PNN-Informationen Personenschutz erhalten, das Grundstück wird bewacht und im Ort selbst fahren Zivil- und Schutzpolizei Streife.

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