
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Loriot-Verse in der Suppenküche
Weihnachtsfeier im Sozialen Zentrum. Betriebserlaubnis für Containerbau bis 2015 verlängert
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Loriot durfte nicht fehlen – nicht im weihnachtlichen Fernsehprogramm und auch nicht bei der traditionellen Weihnachtsfeier des Sozialen Zentrums, besser bekannt als Suppenküche, auf dem Gelände der Stadtverwaltung. Am Heiligen Abend zauberte dort die Potsdamer Sängerin und Moderatorin Ingrid Raack so manches Lächeln auf die Gesichter der Besucher, als sie den Großmeister des deutschen Humors rezitierte.
Die Sängerin gestaltete nun schon zum neunten Mal die Weihnachtsfeier der Suppenküche. Wie auch in den vergangenen Jahren brachte Raack die Gäste nicht zuletzt mit ihren Liedern in Weihnachtsstimmung. Über 80 Menschen waren gekommen, um in dem Containerbau auf dem Gelände der Stadtverwaltung zur Mittagszeit am Heiligen Abend etwas adventliche Zerstreuung und Kontakt mit anderen zu finden. Und wie es sich für eine Weihnachtsfeier gehört, war nicht nur für die Kultur, sondern auch für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt. Obwohl erst Mittag, gab es Kaffee und Kuchen. Jeder Besucher erhielt zudem einen Beutel mit Geschenken. Wie Friedhelm Loter, Leiter der Suppenküche, berichtete, stammten die Präsente von Spendern, die eigens für die Weihnachtsfeier der Suppenküche Sachspenden gesammelt hatten. Ob Kosmetik oder Süßigkeiten – niemand sollte von der Feier ohne ein Geschenk nach Hause gehen.
Auch eine weitere Tradition aus vergangenen Jahren fand ihre Fortsetzung: Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) erschien zur Feier – dieses Mal zwar gewissermaßen mit leeren Händen, aber freilich nicht ohne ein Geschenk. Er brachte die Spendenzusage für die Anschaffung von Arbeitsspinden mit. Darin sollen die Mitarbeiter der Suppenküche ihre persönlichen Sachen aufbewahren können. Linke-Stadtfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg überbrachte von den Mitgliedern seiner Fraktion als Geschenk an die Suppenküche eine doppelte Kaffeemaschine. Auch Peter Schultheiß von den Potsdamer Demokraten hatte ein Weihnachtsgeschenk dabei: Die Mitglieder seiner Fraktion spendeten den Weihnachtsbraten für den ersten Weihnachtsfeiertag.
Eine frohe Nachricht für die Suppenküche gab es indes auch von der Potsdamer Verwaltungsspitze. Jakobs sowie die Sozialbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos) teilten mit, dass die Räumlichkeiten der Suppenküche vorerst gesichert sind. Die Betriebserlaubnis für die etwas in die Jahre gekommenen Bürocontainer, in denen die Suppenküche untergebracht ist, sei bis zum Jahre 2015 verlängert worden, sagten beide. Der Mietvertrag werde demnächst ebenfalls verlängert – laut Müller-Preinesberger sei dies nur noch eine Formsache. Herbert König, Geschäftsführer des Volkssolidarität-Regionalverbandes Mittelmark zeigte sich am Heiligen Abend erfreut über das Engagement der Stadt. Die Suppenküche, die von der Volkssolidarität betrieben wird, erhalte von der Stadt gute Unterstützung. Die Stadt bezahle sowohl die Miete als auch die Betriebskosten für den Containerbau.
Nach Angaben von Loter ist die Suppenküche an jedem Tag des Jahres außer zu Silvester und Neujahr geöffnet. Gegen ein geringes Entgelt erhalten bedürftige Menschen hier eine warme Mahlzeit oder ein Frühstück.
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