Landeshauptstadt: Losgerollt

Die Kugel „rollt“ los. Der einst vor 20 Jahren als Kuppelkino an der Berliner Budapester Straße gebaute blaue Hingucker kommt nach Babelsberg. Seit gestern wird der auffällige Bau, der auch für Jahre Heimstatt der Talkshow von Sabine Christiansen war, demontiert, um im Filmpark wieder seiner Grundbestimmung zugeführt zu werden: Als Kino.

Am gestrigen Nachmittag gab Filmpark-Eigner Friedhelm Schatz gemeinsam mit den Architekten der „Blauen Kugel“, Joachim Glässel und Andreas Reidemeister den Startschuss zum Abtransport. Bis Weihnachten soll das Kugelkino in Berlin demontiert sein. Das gesamte Areal am Breitscheidplatz mit dem unter Architektur-Kennern bekannten Bikini-Haus wird neugestaltet. Bis Ende 2012 will die Bayerische Hausbau 100 Millionen Euro investieren und den sechsstöckigen Bau in ein Geschäftshaus mit Läden und Büros verwandeln. Die „Blaue Kugel“ war für diese Pläne im Weg. Schatz, der nach neuen Attraktionen für seinen Filmpark suchte, erhielt das Kuppelkino geschenkt, lediglich die Transportkosten muss er übernehmen. Einst kostete der Bau des Kuppelkinos 13 Millionen D-Mark.

Das 360-Grad-Kuppelkino soll in Babelsberg künftig an der Emil-Jannings-Straße als 5D-Kino eine der neuen Attraktionen bilden, die Schatz für 2011 angekündigt hat. Bislang firmiert das Projekt unter dem Arbeitstitel „Dome of Babelsberg“, in dem ab dem 15. April 3D-Streifen mit Bewegung, Gerüchen und Interaktion zu multidimensionalen Filmerlebnissen werden sollen. Daneben plant Schatz wie berichtet erstmals eine Stunt- und Filmtiershow zu einem in Babelsberg gedrehten Film. Der 3D-Actionstreifen „Die drei Musketiere“, der in diesem Jahr unter anderem im Studio entstand, soll Thema sein. Schatz plant dafür auch eine aufwändige Schiffskulisse. Insgesamt will der Eigner rund drei Millionen Euro in neue Attraktionen investieren. Kay Grimmer