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Mit wissenschaftlicher Akribie. Bei den gestrigen Tempoläufen (oben) kontrollierten Co-Trainer Dirk Heinrichs und Mannschaftsleiterin Aferdita Podvorica (rechts oben) per Laptop die Pulswerte aller Turbine-Spielerinnen. Die Japanerin Yuki Nagasato (rechts unten) machte vorher rasch noch einige Dehnungsübungen.

© Andreas Klaer

Von Michael Meyer: Luftschiffhafen, Zinnowitz und Zürich

Champions-League-Gewinner Turbine Potsdam startete ins Training für das Frauenfußball-Jahr 2011

Mit Tempoläufen in der Leichtathletikhalle und einem ersten Trainingsspiel in der Ballspielhalle des Luftschiffhafens startete Turbine Potsdam am Donnerstagabend in die Vorbereitung auf das Frauenfußball-Jahr 2011, dessen Höhepunkt die WM im eigenen Land ist. Viel Zeit bleibt dem Deutschen Meister und Champions-League-Sieger nicht, denn bereits am 30. Januar soll er um 13.30 Uhr sein DFB-Pokal-Viertelfinal- Heimspiel gegen die SG Essen-Schönebeck nachholen, und eine Woche später schon steht das erste diesjährige Punktspiel daheim gleich gegen den FCR Duisburg an. Testspiele sind bis dahin noch nicht fest geplant, nur zwei Hallenturniere (siehe Kasten).

„Die Zeit reicht trotzdem, weil wir bis kurz vor Weihnachten schon viel für die Ausdauer und den athletischen Bereich trainiert haben, so dass wir bereits auf einem gewissen Niveau aufbauen können“, meint dazu Turbines Chefcoach Bernd Schröder, der heute früh um acht mit 20 Spielerinnen ins Trainingslager nach Zinnowitz auf der Insel Usedom fährt. Dort will Schröder bis zum Sonntag seine Mannschaft mit morgendlichen Ostseestrandläufen und zwei Hallentrainingseinheiten pro Tag auf den vor dem zweieinhalbwöchigen Urlaub erreichten athletischen Zustand bringen „und möglichst noch etwas draufpacken“, wie er gestern erklärte. Mit dem erneuten Meistertitel-Gewinn rechnet Schröder nicht mehr, aber Platz zwei soll mit aller Macht verteidigt werden, um auch in der nächsten Saison international dabei zu sein. „Außerdem“, so der Coach, „wollen wir in der Champions League und im DFB-Pokal so weit wie möglich kommen.“

Neben den noch verletzten Nadine Keßler (Miniskus-Operation) und Jessica Wich (Rückenbeschwerden) fehlte beim gestrigen Trainingsauftakt auch Fatmire Bajramaj, die noch zu einer Benefizveranstaltung der FIFA in Kapstadt weilt. Die 22-Jährige kehrt zwar am Samstag aus Südafrika zurück, wird aber nicht mehr nach Zinnowitz reisen, sondern am Montagfrüh gemeinsam mit Bernd Schröder und dem Vereins-Vizepräsidenten Rolf Kutzmutz nach Zürich fliegen und Quartier im vornehmen Park-Hyatt-Hotel nehmen. Potsdams 43-fache Nationalspielerin ist ebenso wie die Brasilianerin Marta und Birgit Prinz vom FFC Frankfurt Kandidatin zur Wahl als „Weltfußballerin des Jahres“, die am Montagabend in Zürich gekürt wird. „Dienstagvormittag fliegen wir gleich zurück, damit wir am Abend beim Training wieder hier im Luftschiffhafen sind“, so Schröder.

Lira Bajramaj wird ihren Mannschaftskolleginnen dann viel zu erzählen haben. So wie diese am Donnerstag beim Austausch ihrer Urlaubserlebnisse. Anja Mittag, die nach Weihnachten gemeinsam mit Bajramaj ihren neunjährigen World- Vision-Patenjungen Bakari in Tansania besucht hatte (PNN berichteten), erlebte Silvester-Feuerwerke über den Grachten Amsterdams. Mannschaftskapitän Jennifer Zietz war über Weihnachten mit der ganzen Familie zum Skifahren in Berwang im Südtirol. Und Yuki Nagasato kehrte am Mittwoch aus dem heimatlichen Tokio zurück. „Da war es nicht so kalt, und Schnee hatten wir auch nicht. Nun freue ich mich, dass es wieder losgeht“, sagte Turbines derzeit einzige ausländische Spielerin.

Was sich ändern könnte, denn Turbine ist derzeit auf der Suche nach kurzfristigem Ersatz für Nadine Keßler, die mindestens vier bis sechs Wochen ausfallen wird. „Das ist ein Problem“, erklärt Schröder. Er will daher noch eine Spielerin für den kreativen Bereich verpflichten, „die uns wirklich helfen kann, aber in dieser Saison noch keine Champions League gespielt hat“, so der Trainer. Und diese sei derzeit nur im Ausland zu finden.

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