Landeshauptstadt: Luisenplatz privat
Potsdamerin veranstaltet Fest zu Ehren Königin Luise
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Innenstadt - Als Privatperson hat Barbara Schubert den Luisenplatz angemietet. Sie will dort am 18. Juli ein Fest zu Ehren der „Königin der Herzen“, Luise von Preußen, veranstalten, deren Todestag sich zum 200. Mal jährt. Dafür sucht sie Verbündete. Zum Programm soll ein historischer Umzug, bei dem Königin Luise und ihr Gemahl Friedrich Wilhelm III. von Preußen in einer Kutsche vorfahren, gehören. Auch alte Kinderspiele aus deren Zeit sollen gespielt werden. Für das Fest hat Schubert eine neue Internetseite eingerichtet.
Die Königin liebte Potsdam und verbrachte mit ihrer Familie fast jedes Frühjahr im Stadtschloss. Hier bewohnte sie seit ihrer Kronprinzessinnenzeit vier Räume, die ab 1932 den Touristen als „Luisenwohnung“ gezeigt wurden. In Potsdam brachte sie eines ihrer zehn Kinder zur Welt, das dann früh verstarb. In der Garnisonkirche trafen sich am 5. November 1805 Zar Alexander, Königin Luise und ihr Gemahl König Friedrich Wilhelm III., um das zwei Tage zuvor im Vertrag von Potsdam beschlossene russisch-preußische Bündnis zu beschwören. Auch ihre letzten Lebensmonate verbrachte die Königin vorwiegend in Potsdam. Sie wohnte in den Neuen Kammern und veranstaltete ihre Teestunden in Laubengängen am Schloss Sanssouci.
All diese Bezüge scheinen aber weder für die Schlösserstiftung, die Stadt oder den Förderverein Pfingstberg ohne Bedeutung zu sein. Selbst beim Förderverein kam die Königin nicht im durchaus reichhaltigen Pfingstprogramm vor. Dabei verdankt ihr die Anhöhe den Namen. Pfingsten 1804 war Luise bei einem Besuch von der landschaftlichen Schönheit des Ortes so beeindruckt, dass sie dafür den Namen Pfingstberg vorschlug. Der Förderverein des Potsdam-Museums hat nun immerhin eine nach dem Vorbild von Schadow entstandene Luisenbüste angekauft und will sie bis Jahresende im Foyer zeigen. Die Schlösserstiftung hat im Luisenjahr in Potsdam keine Veranstaltung vorgesehen. Sie verweist auf das Kinderprogramm zum Unesco-Welterbetag, in dem die (allerdings nicht von der Stiftung engagierte) Commedianza Berlin am Pomonatempel Szenen aus dem Leben der Königin spielt. Wer etwas über Luise erfahren will, muss nach Berlin, zur Pfaueninsel oder nach Paretz fahren. E. Hohenstein
www.luisentreff.de
E. Hohenstein
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