Die vielen Parks und Grünanlagen in Potsdam sind legendär. Doch neben dem Park Babelsberg, Sanssouci, der Freundschaftsinsel oder dem Volkspark hat auch das Umland einiges an Erholungsraum zu bieten. Bei dem vielen Grün vergisst man hin und wieder, dass es auch dort etliche landschaftliche und architektonische Attraktionen gibt. Mit der neuen Broschüre „Potsdamer Landlust“ zeigt die Stadtverwaltung nun, dass es auch abseits von Schlössern und Gärten eine Vielzahl idyllischer Erholungsgebiete gibt.
Der Begriff „Broschüre“ ist dabei ein wenig untertrieben, denn das über 70 Seiten starke, mit zahlreichen Fotos versehene Heft ist hochwertig aufgemacht und detailliert wie ein handelsüblicher Reiseführer: Nacheinander werden die 14 Ortsteile Bornim, Bornstedt, Golm, Fahrland, Eiche, Groß Glienicke, Uetz-Paaren, Grube, Kartzow, Marquardt, Nattwerder, Neu Fahrland, Sacrow und Satzkorn kurz vorgestellt – inklusive Geschichte des Ortes, Sehenswürdigkeiten sowie Anreise-Möglichkeiten per Bus, Bahn oder Wassertaxi.
Manches dürfte dabei selbst für langjährige Potsdamer noch neu sein: etwa die Fahrländer Mühle, neben der Historischen Mühle bei Sanssouci die einzige noch erhaltene Mühle Potsdams. Oder wie wäre es mit einem Besuch der heilsamen Salzquellen im Kartzower Schlosspark, die von einem „unterirdischem Urmeer“ gespeist werden. Auch das etwas verstecke Schloss Lindstedt in Bornstedt, das Gut Schloss Golm, in dem schon Ufa-Stars wie Marlene Dietrich zu Gast waren, oder die malerischen Dorfkirchen von Grube, Fahrland oder Uetz sind nicht jedem bekannt.
Aufgelockert werden die Texte durch lokale Anekdoten, etwa der einer der Gebrüder Wright aus dem Jahre 1909. Wenige Tage nach dem berühmten ersten Motorflug unternahmen sie einen weiteren, noch höheren Flug über das Bornstedter Feld.
Besonders im Fokus stehen aber landschaftliche Sehenswürdigkeiten: etwa der Karl-Foerster-Garten in Bornim, die Orchideen-Wiese im Ferbitzer Bruch bei Fahrland, die Döberitzer Heide oder der Sacrower Königswald, in dem sich mit der 3000 Jahre alten Römerschanze eine der ältesten Wehranlagen Europas befindet. Für jeden Ortsteil finden sich zudem Hinweise auf Fahrrad-Ausleihen, Reiterhöfe, Restaurants und Verkaufsstellen für regionale Spezialitäten.
Laut Stefan Frerichs, dem Leiter der Potsdamer Wirtschaftsförderung, habe man die Idee zu einer solchen Broschüre schon 2003 gehabt. Damals waren sieben neue Ortsteile in Potsdam eingemeindet worden.Erik Wenk
- Groß Glienicke
- Potsdam: Babelsberg
- Potsdam: Bornim
- Potsdam: Bornstedt
- Potsdam: Fahrland
- Potsdam: Golm
- Potsdam: Uetz-Paaren
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