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Links und rechts der Langen Brücke: Maßstab für Lebensqualität

Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz über die Bedeutung einer blühenden Stadt – und warum sie erhalten werden muss Eine blühende Stadt – was ist das schon bis auf schön, mag manch einer fragen. Doch die Bedeutung der Goldmedaille für Potsdam im europaweiten Wettbewerb „Entente Florale“ darf nicht unterschätzt werden.

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Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz über die Bedeutung einer blühenden Stadt – und warum sie erhalten werden muss Eine blühende Stadt – was ist das schon bis auf schön, mag manch einer fragen. Doch die Bedeutung der Goldmedaille für Potsdam im europaweiten Wettbewerb „Entente Florale“ darf nicht unterschätzt werden. Sie ist ein direkter Maßstab für die Lebensqualität in Brandenburgs Landeshauptstadt – und für das bürgerliche Engagement. Bepflanzte Balkon-Blumenkästen oder ansprechend gestaltete Vorgärten lassen sich schließlich nicht aufoktroyieren, für sie müssen die Bewohner Potsdams selbst sorgen. Das haben sie getan, neben vielen Vereinen, Initiativen und Unternehmen, die sich ebenfalls unter dem Motto „Unsere Stadt wird schöner“ engagierten. Das Resultat ist nicht nur etwas fürs Auge – es stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Identifikation mit dem unmittelbaren Lebensraum. Wer vor dem Wohnhaus am Straßenrand Blümchen pflanzt und sie pflegt, dem wird es nicht mehr egal sein, dass sich vielleicht ein paar Meter weiter der Müll türmt, Hauswände besprüht sind – und der wird sich im besten Fall nicht nur um das Wohlergehen der Pflanzen, sondern auch um das seiner Mitbürger kümmern. Zudem hat eine Goldmedaille bei „Entente Florale“ auch positive wirtschaftliche Effekte für die Stadt: Natürlich wird kein Tourist allein deshalb nach Potsdam kommen, doch die Auszeichnung vervollständigt das Bild, das Image – eines, das bereits mit einer erfolgreichen Bundesgartenschau geschaffen wurde. Auf den Lorbeeren kann man sich aber auch in diesem Fall nicht ausruhen: Von nun an muss jedes Jahr wie ein Wettbewerbsjahr angesehen werden, damit das Blühen bleibt. Das Engagement muss weiter angespornt werden. Wie schnell Positives verloren gehen kann, zeigt die gescheiterte Bewerbung Potsdams als Kulturhauptstadt Europas 2010. Spätestens seitdem wild über die künftige Kulturpolitik diskutiert wird, es eine Lösung aber erst ab 2006 geben wird und diese bisher politisch kaum mehrheitsfähig ist, scheint der gute Wille vieler dahin.

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